
Justin Martyr: The Discourse to the Greeks and the Hortatory Address to the Greeks
Nehmt nicht an, ihr Griechen, dass meine Abkehr von euren Sitten unvernünftig und gedankenlos ist; denn ich habe in ihnen nichts gefunden, was heilig oder gottgefällig ist. Denn schon die Werke eurer Dichter sind Denkmäler des Wahnsinns und der Unmäßigkeit.
Denn wer ein Gelehrter eures hervorragendsten Lehrers wird, ist mehr von Schwierigkeiten bedrängt als alle anderen Menschen. Denn zuerst heißt es, dass Agamemnon, der die ausschweifende Begierde seines Bruders, seinen Wahnsinn und sein zügelloses Verlangen unterstützte, bereitwillig sogar seine Tochter opferte und ganz Griechenland in Unruhe versetzte, um Helena zu retten, die von dem aussätzigen Hirten geschändet worden war. Doch als sie im Laufe des Krieges Gefangene machten, wurde Agamemnon selbst von Chryseis gefangen genommen und entfachte um der Briseis willen eine Fehde mit dem Sohn der Thetis.
Und Pelides selbst, der den Fluss überquerte, Troja stürzte und Hektor unterwarf, dieser euer Held wurde der Sklave von Polyxena und wurde von einer toten Amazone besiegt, und indem er die von den Göttern gefertigte Rüstung ablegte und das Hymenealgewand anlegte, wurde er ein Liebesopfer im Tempel des Apollo. Und der ithakische Odysseus machte aus einem Laster eine Tugend.
Und in der Tat, sein Vorbeisegeln an den Sirenen zeugte davon, dass es ihm an würdiger Klugheit fehlte, denn er konnte sich nicht darauf verlassen, dass seine Klugheit ihm die Ohren zuhält. Ajax, der Sohn des Telamon, der den Schild aus siebenfachem Ochsenfell trug, wurde wahnsinnig, als er im Wettstreit mit Odysseus um die Rüstung unterlag.
In solchen Dingen habe ich kein Verlangen, unterrichtet zu werden. Von solcher Tugend bin ich nicht begehrt, dass ich den Mythen Homers glauben sollte.