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Caleb's Crossing
Wieder einmal erweckt Geraldine Brooks einen bemerkenswerten Teil der Geschichte zum Leben. Im Jahr 1665 wurde ein junger Mann aus Martha's Vineyard der erste amerikanische Ureinwohner, der einen Abschluss am Harvard College machte. Auf diesem schmalen Faktengerüst hat Brooks eine leuchtende Geschichte über Liebe und Glauben, Magie und Abenteuer geschaffen.
Die Erzählerin von Caleb's Crossing ist Bethia Mayfield, die in der winzigen Siedlung Great Harbor inmitten einer kleinen Gruppe von Pionieren und Puritanern aufwächst. Sie ist rastlos und neugierig und sehnt sich nach einer Ausbildung, die ihr aufgrund ihres Geschlechts verwehrt bleibt. So oft sie kann, schleicht sie sich davon, um die glitzernden Strände der Insel zu erkunden und die einheimischen Wampanoag-Bewohner zu beobachten. Mit zwölf Jahren begegnet sie Caleb, dem jungen Sohn eines Häuptlings, und die beiden schließen eine zaghafte geheime Freundschaft, die sie in die fremde Welt des anderen hineinzieht. Bethias Vater, ein Geistlicher, versucht, die Wampanoag zu bekehren und zieht damit den Zorn des Schamanen auf sich, gegen dessen Magie er seinen eigenen Glauben testen muss. Eines seiner Projekte ist die Ausbildung von Caleb, und ein Jahr später ist Caleb in Cambridge, wo er Latein und Griechisch unter der kolonialen Elite studiert. Dort wird Bethia widerwillig als Haushälterin angestellt und kann Calebs Kreuzung der Kulturen genau beobachten.
Wie Brooks' geliebte Erzählerin Anna in Year of Wonders erweist sich Bethia als eine emotional unwiderstehliche Führerin durch die Wildnis von Martha's Vineyard und die intimen Räume des menschlichen Herzens. Caleb's Crossing ist anregend und absolut fesselnd und festigt Brooks' Platz als einer unserer meistgefeierten Romanautoren.