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Combat Soldier: Infantry Tactics and Cohesion in the Twentieth and Twenty-First Centuries
Wie schaffen es kleine Gruppen von Kampfsoldaten, auf dem Schlachtfeld zu bestehen und unter Beschuss ihren Zusammenhalt zu bewahren? Warum sind sie bereit, füreinander zu kämpfen? Diese Fragen haben Sozialwissenschaftler, Militärhistoriker und Philosophen schon lange beschäftigt. Auf der Grundlage umfangreicher Forschungsarbeiten und einer grafischen Analyse von Nahkämpfen von der Somme bis Sangin gibt dieses Buch eine neue und herausfordernde Antwort auf diese Frage. Entgegen der weit verbreiteten Annahme von den Tugenden des Bürgersoldaten behauptet der Autor, dass der Infanteriezug der Armee des 20. Jahrhunderts in der Regel schlechte Leistungen erbrachte und einen geringen Zusammenhalt im Kampf zeigte. Da sie nicht genügend Zeit und Ressourcen hatten, um ihre Truppen für das industrielle Schlachtfeld auszubilden, verließen sich die Bürgerarmeen in der Regel auf Appelle an die Männlichkeit, den Nationalismus und die ethnische Zugehörigkeit, um ihre Truppen zu vereinen und sie zum Kampf zu ermutigen. Im Gegensatz dazu wird der Zusammenhalt unter den heutigen Berufssoldaten ganz einfach hergestellt und aufrechterhalten.
Ganz anders. Zwar sind Konzepte wie Männlichkeit und Patriotismus nicht völlig irrelevant, doch beruht die Kampfleistung von Berufssoldaten in erster Linie auf Übungen, die durch intensive Ausbildungsprogramme vermittelt werden. Infolgedessen ist der Infanteriezug zu einem hochqualifizierten Team geworden, das zu kollektiver Virtuosität im Kampf fähig ist. Die zunehmende Bedeutung von Ausbildung, Kompetenz und Übung für den professionellen Infanteristen hat nicht nur den Charakter des Zusammenhalts im Zug des 21. Jahrhunderts verändert, sondern auch eine breitere soziale Zugehörigkeit dieser Gruppe ermöglicht. Jahrhunderts verändert, sondern auch eine breitere soziale Zugehörigkeit zu dieser Gruppe ermöglicht. Soldaten werden nicht mehr aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sozialen Herkunft, ihrer Sexualität oder sogar ihres Geschlechts (Frauen werden zunehmend in die Infanterie aufgenommen) in den Zug aufgenommen oder ausgeschlossen, sondern allein aufgrund ihrer beruflichen Kompetenz: Können sie die Aufgabe erfüllen? Auf diese Weise zeichnet das Buch einen tiefgreifenden Wandel in der westlichen Art der Kriegsführung nach und wirft ein Licht auf umfassendere Veränderungsprozesse nicht nur in den Streitkräften, sondern auch in der Zivilgesellschaft.
Streitkräften, sondern auch in der zivilen Gesellschaft.
Dieses Buch ist ein Projekt des Oxford Programme on the Changing Character of War.