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Karl Barth's Infralapsarian Theology: Origins and Development, 1920-1953
Theologen haben lange Zeit angenommen, dass Karl Barths Lehre von der Erwählung supralapsaristisch ist.
Shao Kai Tseng stellt die jahrzehntelange Forschung in Frage und argumentiert, dass trotz Barths erklärter Befürwortung des Supralapsarismus seine reife Theologie der Erwählung komplex und dialektisch ist und sowohl supra- als auch infralapsarische Denkmuster kritisch aufgreift. Barth kann als grundsätzlich infralapsaristisch bezeichnet werden, weil er den Gegenstand der Erwählung als den gefallenen Menschen ansieht und die Inkarnation als Gottes Akt der Annahme der menschlichen Natur in ihrem Zustand der Fallheit versteht.
In diesem Band von New Explorations in Theology zeigt Tseng, dass die meisten reformierten Kritiker Barths seine Lehre von der Erwählung nicht genau genug verstanden haben, um seine Affinität zum Infralapsarismus zu erkennen, und dass umgekehrt die meisten Barthianer reformiert-orthodoxe Formulierungen der Erwählung nicht genau genug verstanden haben, um der Tradition zu widersprechen. Karl Barths infralapsarische Theologie bietet ein klares Verständnis sowohl des historischen Lapsarierstreits als auch von Barths besonderer Form des Lapsariertums und bietet einen wohltätigen Dialogpartner, der das gegenseitige Verständnis zwischen Barth und Evangelikalen fördert.
Mit neuen Monographien auf dem neuesten Stand der Forschung bietet New Explorations in Theology eine Plattform für konstruktive, kreative Arbeit in den Bereichen der systematischen, historischen, philosophischen, biblischen und praktischen Theologie.