Bewertung:

Das Buch „Children of the Revolution“ von Robert Gildea ist eine komplexe Untersuchung der französischen Kultur, Politik und Gesellschaft von 1799 bis 1914. Das Werk wird wegen seiner detaillierten und fesselnden Darstellung gelobt, aber wegen des Mangels an vergleichenden Analysen mit anderen europäischen Nationen kritisiert.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und detailliert
⬤ ansprechende und aufschlussreiche Essays
⬤ bietet eine gründliche kulturelle Erklärung der französischen Geschichte
⬤ interessante Themen zur französischen Identität und Modernisierung.
⬤ Begrenzter Umfang durch Konzentration auf Frankreich ohne angemessene vergleichende Analyse anderer europäischer Länder
⬤ kann für Leser, die eine umfassendere politische oder wirtschaftliche Geschichte suchen, frustrierend sein
⬤ es fehlt eine kurze Bibliographie.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Children of the Revolution: The French, 1799-1914
Für diejenigen, die die Französische Revolution von der Erstürmung der Bastille bis zur endgültigen Niederlage Napoleons miterlebt haben, hat sie eine tiefe Wunde hinterlassen, die kein späterer König, Kaiser oder Präsident heilen konnte.
Kinder der Revolution folgt den nachfolgenden Generationen, die immer wieder versuchten und scheiterten, nach dem Trauma von 1789 ein stabiles Regime zu errichten. Der Prozess förderte neue und oft mörderische Gegensätze zwischen den Befürwortern und den Gegnern der Werte der Revolution.
Die Franzosen trugen die Narben des blutigen Kampfes in ihrem Land und das Erbe der tief gespaltenen Loyalitäten und lebten das lange neunzehnte Jahrhundert im Schatten des revolutionären Zeitalters. Trotz der Gespenster, die in dieser epischen Geschichte auftauchen, hat Robert Gildea ein sehr fesselndes und provokantes Buch geschrieben. Es ist ein auffallend ungewohntes Frankreich, ein Land mit einer oft überwältigenden Kluft zwischen Paris und den Provinzen, ein Land, das von Bruderhass und einer gequälten Geschichte des Feminismus zerrissen ist, das Schauplatz politischer Katastrophen und künstlerischer Triumphe war und dem es gelang - trotz des allgegenwärtigen Bewusstseins seines eigenen Niedergangs -, sich im Herzen der Moderne zu verankern.
Gildea zeigt auf, wie die kollektive Erkenntnis der hohen Kosten der Revolution die Franzosen dazu brachte, einen Konsens in einer neuen Republik zu erzielen und die turbulente Vergangenheit in ihr nationales Selbstverständnis zu integrieren. In diesem Geiste zogen Frankreichs junge Männer im Ersten Weltkrieg mit einem starken Gefühl nationalen Selbstbewusstseins und nationaler Ziele an die Front.