Bewertung:

Das Buch bietet eine Erkundung der Philosophie von Michael Polanyi und ihrer Auswirkungen, insbesondere des Konzepts des „Kontakts mit der Realität“ und seines Vergleichs mit anderen philosophischen Ideen. Es verbindet den intellektuellen Weg des Autors, der vom Skeptizismus zum Glauben an einen persönlichen Aspekt der Realität führt. Trotz seiner Verdienste bei der Erörterung von Polanyis Ideen wirft das Buch Bedenken hinsichtlich des Vertrauens in die Intuition und der Auswirkungen der Definition der Realität durch unbestimmte zukünftige Manifestationen auf.
Vorteile:⬤ Vertiefte Auseinandersetzung mit der Philosophie von Michael Polanyi, insbesondere mit dem „Kontakt mit der Wirklichkeit“.
⬤ Auseinandersetzung mit zeitgenössischen philosophischen Diskussionen und Vergleiche mit anderen Denkern.
⬤ Die persönliche Reise des Autors vom Skeptizismus zum Glauben stellt eine inspirierende Erzählung dar.
⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive, indem er theologische Ideen mit Erkenntnistheorie verbindet.
⬤ Einige Konzepte können als zu abstrakt oder verwirrend erscheinen, insbesondere das Vertrauen auf die Intuition zum Verständnis der Realität.
⬤ Kritisiert die metaphorische Verwendung des Begriffs „Kontakt mit der Wirklichkeit“, da der Autor dessen Grenzen nicht anerkennt.
⬤ Das Konzept, dass die Realität von dem wahrgenommenen Zukunftspotenzial abhängt, könnte zu einer nachteiligen Sichtweise des individuellen Wertes und zur Entmenschlichung führen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Contact with Reality
Wird Wissen entdeckt oder nur erfunden? Können wir jemals außerhalb von uns selbst erfahren, wie die Wirklichkeit an sich ist, unabhängig von uns? Der philosophische Realismus wirft die Frage auf, ob wir in unserem Wissen mit einer unabhängigen Realität in Verbindung stehen - oder nur mit unseren eigenen mentalen Konstruktionen.
Diese Frage ist alles andere als ein albernes Gesellschaftsspiel, sondern wirkt sich konkret und tiefgreifend auf unser Leben aus. Die moderne westliche Kultur ist vom Antirealismus und dem damit einhergehenden Zweifel, Skeptizismus, Subjektivismus, Relativismus und Atheismus infiziert - ganz zu schweigen von Misstrauen und willkürlichem (Fehl-)Gebrauch der Realität.
Der renommierte Wissenschaftler und Philosoph Michael Polanyi hat sich aus der Forschung zurückgezogen, um eine innovative Darstellung des Wissens anzubieten, die sich daran orientiert, wie Entdeckungen tatsächlich stattfinden. Polanyi widersetzte sich dem Antirealismus des zwanzigsten Jahrhunderts, indem er mit seiner wiederholten Behauptung, dass wir bei Entdeckungen wissen, dass wir mit der Realität in Kontakt gekommen sind, weil wir ein Gefühl für die Möglichkeit unbestimmter zukünftiger Manifestationen haben, einen hoffnungsvollen Ton anschlug. Und dieses Gefühl kennzeichnet den Kontakt mit der Wirklichkeit, weil die Wirklichkeit so ist, wie sie ist: reichhaltig, großzügig und voll von noch nicht benennbaren Möglichkeiten.
Dieses Buch untersucht diese besondere Behauptung und stellt sie den breiteren philosophischen Diskussionen über Realismus und Antirealismus der letzten Jahrzehnte gegenüber. Es zeigt, warum Polanyis Sichtweise überlegen ist und warum dies nicht nur für wissenschaftliche Entdecker, sondern für uns alle von Bedeutung ist.