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Continual Permutations of Action
Richard Bernstein vertrat die Ansicht, dass der Pragmatismus seiner Zeit voraus war; dasselbe gilt für den symbolischen Interaktionismus. Diese beiden eng miteinander verbundenen Perspektiven, die eine philosophisch, die andere soziologisch, stellen das menschliche Handeln in den Mittelpunkt ihrer Erklärungsschemata.
Dabei spielte es keine Rolle, welcher Aspekt des sozialen oder psychologischen Verhaltens untersucht wurde. Ob Selbst, Verstand oder Emotionen, ob Institutionen, soziale Strukturen oder sozialer Wandel, alle wurden als Formen menschlicher Aktivität begriffen. Diese Sichtweise ist das Geniale an diesen Perspektiven.
Anselm Strauss hat Ideen, die sich auf Handlungen und Prozesse beziehen, immer ernst genommen. Hier macht er die Handlungstheorie deutlich, die seine Forschung rund vierzig Jahre lang implizit leitete. Es versteht sich von selbst, dass Strauss die These akzeptiert, dass Handeln (oder besser noch: Interagieren) soziale Strukturen verursacht.
Er legt die Grundlage für diese Idee in den neunzehn Annahmen, die er zu Beginn des Buches formuliert - Annahmen, die Herbert Blumers berühmte Prämissen des symbolischen Interaktionismus ausarbeiten und deutlicher machen. Die Aufgabe, die sich Strauss gestellt hat, besteht darin, dem Forscher/Theoretiker die Komplexität des menschlichen Gruppenlebens vor Augen zu halten und gleichzeitig ein analytisches Schema zu formulieren, das diese Komplexität verdeutlicht und offenlegt. Mit diesen beiden unvollkommen miteinander verbundenen Fragen vor Augen skizziert Strauss ein analytisches Schema der Gesellschaft in Aktion.
Es ist ein Schema, das nicht auf logischer Notwendigkeit, sondern auf Forschung und Beobachtung beruht, und die Konzepte, die er verwendet, werden vorgeschlagen, weil sie einen gewissen Teil der analytischen Arbeit leisten. Man wäre gut beraten, Continual Permutations of Action sehr ernst zu nehmen.