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Cosmotechnics: For a Renewed Concept of Technology in the Anthropocene
Dieser Band ist eine erste Reflexion über die Bedeutung und die Implikationen von Yuk Huis Begriff der Kosmotechnik, der eine anti-universalistische und pluralistische Perspektive auf Technologie jenseits des Westens eröffnet.
Martin Heideggers berühmte Analyse des Wesens der Technik als rahmengebend und in der altgriechischen techne verwurzelt hat das Verständnis und die Kritik der technologischen Gesellschaft und Kultur im zwanzigsten Jahrhundert entscheidend beeinflusst. Es ist jedoch noch unklar, inwieweit seine Analyse auch auf die Entwicklung der Technologie außerhalb des "Westens", z. B. in China, Afrika und Lateinamerika, angewandt werden kann, insbesondere vor dem Hintergrund der schwindenden westlichen Vorherrschaft und der drohenden globalen ökologischen Katastrophe. In Anerkennung der bereits von Heidegger beobachteten planetarischen Ausbreitung westlicher Technologie, aber auch in Anerkennung der Existenz nicht-westlicher Ursprünge technischer Beziehungen zum Kosmos, fordert Yuk Huis Begriff der Kosmotechnik - im Dialog mit dekolonialen Studien und der so genannten ontologischen Wende in der zeitgenössischen Anthropologie - ein Überdenken der Frage nach der Technologie, das die bei Heidegger (wie auch bei Simondon und Stiegler) noch vorhandene Universalität in Frage stellt und einen radikalen technologischen oder vielmehr kosmotechnischen Pluralismus oder eine Technodiversität vorschlägt. Die Autoren dieses Bandes setzen sich kritisch mit diesem Vorschlag auseinander und untersuchen die möglichen Implikationen von Huis kosmotechnischer Wende für das Denken über Technologie, die in unserem gegenwärtigen Zeitalter des Anthropozäns zu einer planetarischen Kraft wird.
Die Kapitel in diesem Buch wurden ursprünglich in einer Sonderausgabe von Angelaki veröffentlicht.