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Recursivity and Contingency
In diesem Buch werden Rekursivität und Kontingenz als zwei grundlegende Konzepte verwendet, um die Beziehung zwischen Natur und Technologie, Maschine und Organismus, System und Freiheit zu untersuchen. Es rekonstruiert den Weg des Denkens von der organischen Denkweise Kants über die Naturphilosophie (Schelling und Hegel) bis hin zum Organizismus des 20.
Jahrhunderts (Bertalanffy, Needham, Whitehead, Wiener u.a.) und zur Organologie (Bergson, Canguilhem, Simodnon, Stiegler) und fragt nach dem neuen Zustand des Philosophierens in der Zeit der algorithmischen Kontingenz, der ökologischen und algorithmischen Katastrophen, die Heidegger das Ende der Philosophie nennt. Im Mittelpunkt des Buches steht die folgende spekulative Frage: Wenn der Begriff der Kontingenz in der philosophischen Tradition immer auf die Naturgesetze bezogen ist, wie können wir dann Kontingenz im Zusammenhang mit technischen Systemen verstehen? Das Buch verortet das Konzept der Rekursivität als Bruch mit dem kartesianischen Mechanismus und dem Antrieb der Systemkonstruktion; es arbeitet die Notwendigkeit der Kontingenz in einem solchen erkenntnistheoretischen Bruch heraus, wo die Natur endet und das System entsteht. In dieser Entwicklung sehen wir, wie der deutsche Idealismus Vorläufer der Kybernetik ist, und das Anthropozän und die Noosphäre (Teilhard de Chardin) weisen auf die Realisierung eines gigantischen kybernetischen Systems hin, was uns zurück zur Frage der Freiheit führt.
Sie stellt das Konzept der absoluten Kontingenz (Meillassoux) in Frage und schlägt einen kosmotechnischen Pluralismus vor. Indem es sich durch die Vermittlung von Needham mit der modernen und zeitgenössischen europäischen Philosophie sowie dem chinesischen Denken auseinandersetzt, bezieht sich dieses Buch auf Kybernetik, Mathematik, künstliche Intelligenz und Inhumanismus.