Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 4 Stimmen.
Art Beyond Itself: Anthropology for a Society Without a Story Line
Das 2010 erstmals auf Spanisch erschienene Buch Art beyond Itself ist N stor Garc a Canclinis geschickte Einschätzung der zeitgenössischen Kunst. Der renommierte Kulturkritiker vertritt die Ansicht, dass Kunst im Idealfall der Ort der Unmittelbarkeit ist, der Ort, an dem wir einen Blick auf etwas werfen, das kurz vor dem Geschehen steht.
Doch wie er zeigt, ist die Definition der zeitgenössischen Kunst und ihrer Rolle in der Gesellschaft ein immer komplizierteres Unterfangen. Museen, Auktionshäuser, Künstler und wichtige Akteure in Wirtschaft, Politik und Medien sind zunehmend miteinander verflochten und voneinander abhängig. Die Kunst dehnt sich auf die Stadtentwicklung und die Design- und Tourismusbranche aus.
Kunstpraktiken, die auf Objekten basieren, werden durch Praktiken ersetzt, die auf Kontexten basieren. Ästhetische Unterscheidungen lösen sich in dem Maße auf, in dem Kunstwerke in die Medien, in urbane Räume, digitale Netzwerke und soziale Foren integriert werden.
Oppositionelle Künstler treiben in einer Gesellschaft ohne klaren Handlungsstrang. Was zählt schließlich als Überschreitung in einer Welt der vielfältigen und fragmentarischen Erzählungen? Auf der Suche nach einem neuen analytischen Rahmen für das Verständnis der zeitgenössischen Kunst widmet sich Garc a Canclini einzelnen Kunstwerken, Künstlern wie Francis Alÿs, Le n Ferrari, Teresa Margolles, Antoni Muntadas und Gabriel Orozco sowie den Bemühungen, für Kunst und Künstler ein gewisses Maß an Unabhängigkeit von Religion, Politik, Medien und Markt zu bewahren.