Bewertung:

Sarah Vowells Buch „Lafayette in den Vereinigten Staaten“ bietet eine unterhaltsame und zugleich informative Perspektive auf die Rolle des Marquis de Lafayette in der Amerikanischen Revolution und verbindet Humor mit historischen Einblicken. Während viele Leser ihre fesselnde Erzählweise und die Aufdeckung weniger bekannter historischer Fakten zu schätzen wussten, kritisierten einige das Buch, weil es sich nicht auf Lafayette selbst konzentriert und sich stark auf zeitgenössische politische Kommentare stützt.
Vorteile:Das Buch ist unterhaltsam, witzig und bietet interessante Einblicke in die amerikanische Geschichte und Lafayettes Beiträge. Vowell setzt den Humor wirkungsvoll ein und macht so komplexe historische Themen leichter zugänglich. Illustrationen und kulturelle Nebenbemerkungen bereichern die Erzählung. Viele Leserinnen und Leser empfanden die einzigartige Stimme und Perspektive der Autorin als erfrischend, was die Lektüre des Buches sehr angenehm machte.
Nachteile:Einige Leser merkten an, dass das Buch oft vom Hauptthema abweicht und Lafayette manchmal in den Hintergrund tritt, um breitere Diskussionen über den Revolutionskrieg zu führen, was sie als störend empfanden. Die politische Ausrichtung des Autors könnte Leser mit gegenteiligen Ansichten irritieren. Außerdem fanden einige den Humor erzwungen oder dem historischen Kontext unangemessen, und es gab Bedenken hinsichtlich der Organisation und Klarheit der Erzählung.
(basierend auf 452 Leserbewertungen)
Lafayette in the Somewhat United States
Von der Bestsellerautorin von "Assassination Vacation" und "The Partly Cloudy Patriot": ein aufschlussreicher und unkonventioneller Bericht über George Washingtons vertrauten Offizier und Freund, den verwegenen französischen Aristokraten Marquis de Lafayette.
In seiner Chronik von General Lafayettes Jahren in Washingtons Armee reflektiert Vowell über die Ideale der Amerikanischen Revolution und die Realität des Revolutionskriegs. An der Seite von Lafayette schwenkt Vowell von den hochgeistigen Debatten in der Independence Hall zur gefrorenen Einöde von Valley Forge, von blutigen Schlachtfeldern zum Palast von Versailles und trifft dabei auf John Adams, Thomas Jefferson, Lord Cornwallis, Benjamin Franklin, Marie Antoinette und verschiedene Könige, Quäker und Rotröcke.
Der junge Lafayette überquerte den Atlantik in der Erwartung, sich mit einem ungeteilten Volk zu verbünden. Stattdessen stieß er auf Verwerfungen zwischen dem Kontinentalkongress und der Kontinentalarmee, auf rebellische und loyale Einwohner und auf eine Verschwörung zur Entlassung George Washingtons, des einzigen Mannes, der die wackelige, dem Untergang geweihte Sache der Patrioten zusammenhielt.
Vowells Geschichte ist voll von Streitereien und Machtkämpfen, die die amerikanische Vergangenheit - und Gegenwart - prägen, doch ihre Erzählung der Revolution ist ebenso sehr eine Geschichte der Freundschaft: zwischen Washington und Lafayette, zwischen den Amerikanern und ihren französischen Verbündeten und vor allem zwischen Lafayette und dem amerikanischen Volk. Zeitgleich mit einer der umstrittensten Präsidentschaftswahlen in der amerikanischen Geschichte lässt Vowell die sentimentale Rückreise des älteren Lafayette nach Amerika im Jahr 1824 Revue passieren, als drei Viertel der Bevölkerung von New York City an Land gingen, um ihn zu begrüßen. Als Franzose und letzter überlebender General der Kontinentalarmee gehörte Lafayette weder zum Norden noch zum Süden, zu keiner politischen Partei oder Fraktion. Er war eine lebende und sprechende Erinnerung an die Opfer und die Tapferkeit der revolutionären Generation und an das, was die Gründer dieses Landes erhofften. Seine Rückkehr war nicht nur ein Wiedersehen mit seinen geliebten Amerikanern, sie war auch ein Wiedersehen der Amerikaner mit ihrer eigenen erstaunlichen, einzigartigen Vergangenheit.
Vowells erzählerischer Blick auf unsere etwas vereinigten Staaten ist humorvoll, respektlos und ganz und gar originell.
Aus der Hardcover-Ausgabe.