
Durational Cinema: A Short History of Long Films
Dieses Buch plädiert für ein Dauerkino, das sich vom langsamen Kino unterscheidet, und skizziert die Geschichte seiner drei Hauptwellen: die New Yorker Avantgarde der 1960er Jahre, das europäische Kunstkino in den Jahren nach 1968 und das internationale Kino in Galerien und auf Filmfestivals seit den 1990er Jahren.
Zu den untersuchten Figuren gehören Andy Warhol, Ken Jacobs, Chantal Akerman, Marguerite Duras, Claude Lanzmann, James Benning, Kevin Jerome Everson, Lav Diaz und Wang Bing. Das Langzeitkino ist überwiegend minimalistisch, hat aber von Anfang an auch eine umfassendere oder enzyklopädische Art des Filmemachens beinhaltet.
Charakteristisch für das Dauerkino ist seine Repräsentativität, die sich auf bestimmte Themen konzentriert (Holocaust, Deindustrialisierung, die Erfahrungen der Arbeiterklasse und anderer Randgruppen), aber keine einheitliche Bedeutung hat, sondern in verschiedenen Momenten und in verschiedenen Händen unterschiedliche Bedeutungen hat. Warhols Dauerkino der Subtraktion unterscheidet sich deutlich von Jacobs' Dauerkino des sozialen Ekels, während Lav Diaz' Dauersublime sich deutlich von Kevin Jerome Eversons augenzwinkernden Studien über afroamerikanische Arbeiter unterscheidet.