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Latin America in the 21st Century: Nations, Regionalism, Globalization
Das Lateinamerika des einundzwanzigsten Jahrhunderts ist reich an Geschichte, Kultur und politischen und sozialen Experimenten. In dieser faszinierenden und aufschlussreichen Analyse betrachtet Gardini die aktuellen Entwicklungen auf drei miteinander verbundenen Ebenen: Staat, Region und Welt.
Auf staatlicher Ebene verkörpern führende Politiker wie Evo Morales aus Bolivien und Chavez aus Venezuela eine erneuerte intellektuelle Autonomie auf dem Kontinent, während sie gleichzeitig erhebliche Diskrepanzen zwischen ihrer Rhetorik und ihren Taten offenbaren. Auf regionaler Ebene hat sich zwar ein Konsens über die Einheit Lateinamerikas als einziger Weg zur Entwicklung herausgebildet, doch spiegelt die Existenz mehrerer konkurrierender Modelle regionaler wirtschaftlicher und politischer Integration eher die Vielfalt der Region wider. Auf globaler Ebene stehen Elemente des Wandels, wie der Aufstieg Brasiliens und die Einbeziehung Chinas als neuer Handelspartner, neben Merkmalen der Kontinuität, wie der entscheidenden politischen, wirtschaftlichen und ideellen Rolle Washingtons.
Insgesamt argumentiert Gardini, dass Lateinamerika trotz der zahlreichen Herausforderungen, denen es sich stellen muss, heute wohlhabender, autonomer und in der globalen Geopolitik besser positioniert ist als je zuvor in seiner jüngeren Geschichte.