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Latinamericanism after 9/11
In Latinamericanism after 9/11 untersucht John Beverley die lateinamerikanische Kulturtheorie im Zusammenhang mit neuen Formen der politischen Mobilisierung in Lateinamerika. Er behauptet, dass nach dem 11.
September die Hegemonie der Vereinigten Staaten und die neoliberalen Annahmen des so genannten Washington Consensus in Lateinamerika zu schwinden begannen. Gleichzeitig gewann die Entstehung neuer linker Regierungen in Lateinamerika - die marea rosada oder "rosa Flut" - an Schwung. Wie auch immer es ausgeht, die marea rosada hat die Grundlagen des lateinamerikanischen Denkens in erheblichem Maße verschoben.
Beverley schlägt neue Paradigmen vor, die für die neu gestaltete politische Landschaft Lateinamerikas besser geeignet sind. Dabei greift er Themen auf wie die lateinamerikanischen Postkolonial- und Kulturstudien, das Verhältnis von Dekonstruktion und Lateinamerikanismus, das Fortbestehen der nationalen Frage und des kulturellen Nationalismus in Lateinamerika, die neokonservative Wende in der neueren lateinamerikanischen Literatur- und Kulturkritik und das Verhältnis zwischen Subalternität und Staat.
Beverleys Perspektive ergibt sich aus seiner Beteiligung am Projekt der lateinamerikanischen Subalternitätsstudien, aber sie definiert auch eine Position, die in gewisser Weise postsubalternistisch ist. Er wendet sich insbesondere gegen die jüngsten Forderungen nach einer "posthegemonialen" Politik.