Bewertung:

Don Cupitts „Ein Manifest für das zweite axiale Zeitalter“ ist eine philosophische Erkundung, die sich vom traditionellen religiösen Denken distanziert und die Leser dazu ermutigt, Veränderungen und Kreativität in ihrem spirituellen Verständnis zuzulassen. Das Buch greift sowohl postmoderne als auch existenzielle Themen auf und betont einen nicht-realistischen Ansatz und die Bedeutung der Sprache für die Gestaltung unserer Welt.
Vorteile:Das Buch ist aufschlussreich und regt zur Selbstreflexion an, insbesondere im Hinblick auf den persönlichen spirituellen Weg. Die Leser schätzen Cupitts bejahende und optimistische Sichtweise des Existenzialismus sowie seine Fähigkeit, komplexe Ideen zu vereinfachen. Das Buch stützt sich auf verschiedene philosophische Traditionen und lädt die Leser mit frischen Beispielen und einem undogmatischen Ansatz dazu ein, ihr eigenes kreatives Denken zu entwickeln.
Nachteile:Für einige Leser könnten die Konzepte schwierig zu verstehen sein, und die Ideen könnten eine erhebliche Verarbeitung erfordern. Außerdem könnten diejenigen, die traditionellere religiöse Konzepte bevorzugen, nicht mit Cupitts Aufforderung einverstanden sein, die etablierte Metaphysik aufzugeben und sich auf einen sich ständig verändernden Konsens einzulassen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Emptiness and Brightness
Wenn heute neue Platos oder Buddhas auftauchen würden, was würden sie über das Wesen der Wirklichkeit, den Zustand des Menschen und den Weg zum Glück sagen? In der Zeit von 800 bis 200 v. Chr., dem so genannten axialen Zeitalter, legten die Pioniere der alten Welt, Philosophen und Religionslehrer, die Grundideen fest, nach denen die Menschen seither leben.
Heute gehen diese großen religiösen und kulturellen Traditionen zu Ende. Wir treten in ein neues Axiales Zeitalter ein. Don Cupitt stellt fest, dass dieses zweite axiale Zeitalter ein Zeitalter der Kommunikation ist.
Alles ist für jeden zugänglich, und jeder kann einen Beitrag leisten. Die Welt wird also nicht durch das individuelle Genie, sondern durch eine Veränderung des allgemeinen Konsenses geschaffen und umgestaltet.
Cupitt beschreibt die aufkommende Religion und Philosophie der neuen axialen Periode in einer klaren und verständlichen Sprache. Er sagt voraus, dass wir sie lieben lernen werden, auch wenn sie uns zunächst sehr fremd erscheinen mag.