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Lessons and Carols: A Meditation on Recovery
Vielleicht ist Erlösung kein Ort, den man findet, sondern ein System der Kartenerstellung. Skizziere ein Land. Zeichne mit Bleistift Drachen ein. Stell es dir real, prächtig und zerbrochen unter einem zunehmenden Mond vor.
Lessons and Carols ist ein genreübergreifendes Memoir, das die Nachwirkungen von Alkoholismus und Geisteskrankheit durch einen neuen Blick auf die Kräfte von Poesie, Ritualen und Gemeinschaft erforscht. Als frischgebackener Elternteil setzt sich West mit seiner eigenen fragmentierten Genesung und der Trauer um die Freunde auseinander, die er durch die Sucht verloren hat, und stellt die Frage, ob sich jemand wirklich ändern kann oder ob wir immer dazu gezwungen sind, die Vergangenheit zu wiederholen.
In Anlehnung an die Form eines traditionellen anglikanischen Weihnachtsgottesdienstes mit Geschichten und Liedern lädt Wests lyrische Prosa die Leser zu einer unorthodoxen Wiedergabe der Liturgie namens Lessons and Carols ein. Jedes Jahr im Dezember versammelt sich ein treuer Kreis nicht religiöser Freunde, um zu essen und zu singen und eine alte Geschichte über die fleischgewordene Liebe neu zu erfinden. Im Schein dieser Zusammenkunft verwandeln sich Ressentiments in stilles Staunen darüber, wie eine bessere Welt aussehen kann.
Wests poetische Meditation über die Möglichkeiten des Wandels ist zärtlich und ermutigend zugleich und wird bei jedem, der seiner eigenen destruktiven Schleifen überdrüssig geworden ist, auf große Resonanz stoßen. In diesem mitreißenden Bericht über die Genesung bleibt die Erlösung schwer fassbar - und so greifbar wie das Versprechen eines Neugeborenen.
Der entbehrungsreiche Winter, grau und einsam, verlangt nach Weihnachten. Oder besser gesagt, in seiner Tiefe brauche ich Weihnachten: Worte, die nicht mehr kalt, verchromt und unfruchtbar sind, sondern lebendig, golden, in meinen Armen.