Bewertung:

Der Rezensent schätzte die ersten Geschichten des Sammelbandes wegen ihrer starken Stimme und Qualität, wobei er insbesondere die Darstellung lesbischer Erzählungen hervorhob. Allerdings empfand sie die späteren Geschichten als langweilig und an Fan-Fiction erinnernd, was insgesamt zu einem weniger befriedigenden Leseerlebnis führte.
Vorteile:⬤ Hochwertiger Schreibstil in den ersten paar Geschichten
⬤ Darstellung gut geschriebener lesbischer Erzählungen
⬤ guter Anfang, der den Leser fesselt.
⬤ Die folgenden Geschichten sind langweilig und ziehen sich in die Länge, was an Fan-Fiction erinnert
⬤ Mangel an fesselndem Inhalt in den späteren Abschnitten
⬤ keine heißen und dampfenden Elemente, die manche Leser erwarten könnten.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Love Alters - Lesbian Stories
Eine Anthologie mit 29 modernen lesbischen Kurzgeschichten, zusammengestellt von Emma Donoghue.
Mit dieser Anthologie, die bei ihrer Erstveröffentlichung als Finalistin des Lambda Literary Award ausgezeichnet wurde, bietet Emma Donoghue eine eloquente und zeitgemäße Definition der modernen lesbischen Kurzgeschichte.
Sie geht über die nordamerikanischen Schriftstellerinnen hinaus und versammelt ein beeindruckend breites Spektrum von neunundzwanzig Autorinnen von Südafrika bis Trinidad, von Australien bis Irland und von Jamaika bis Neuseeland. Die große internationale Bandbreite zeigt sich nicht nur in der Thematik, sondern auch im Stil: Die Autorinnen haben wenig gemeinsam, außer dass sie über lesbische Themen geschrieben haben.
Es war nicht die Absicht, eine „Best of“-Sammlung zusammenzustellen; der Schwerpunkt liegt vielmehr auf neuen Geschichten als auf den bereits viel zitierten. Bekannte Autorinnen und Autoren sind zwar vertreten, aber nicht mit ihren bekanntesten Werken, und weit verbreitete Autorinnen und Autoren in Anthologien machen Platz für weniger bekannte Namen.
Chronologisch gesehen liegt der Schwerpunkt auf der modernen Seite der Zäsur, die durch die Stonewall-Unruhen im Juni 1969 in New York und die darauf folgenden Bewegungen zur Befreiung der Schwulen und zur Befreiung der Frauen markiert wurde.
Wichtig ist jedoch, dass es sich um Geschichten handelt, die sich wie Geschichten lesen. Der erste Abschnitt, „Child's Play“, befasst sich mit dem Tabuthema der Sexualität junger Mädchen; „Present Tense“ befasst sich mit dem zeitgenössischen Erwachsenenleben, während „Family Values“ diesen Begriff von rechten Fundamentalisten zurückfordert, indem es sehr unterschiedliche Blickwinkel auf das Familienleben einnimmt. Past Times“ spiegelt das aufkeimende kulturelle Selbstbewusstsein wider, das sich im wachsenden Genre der lesbischen historischen Romane zeigt, während das abschließende, sehr eklektische ‚Possibilities‘ auf neue Tendenzen in der lesbischen Belletristik zur Jahrtausendwende hinweist und die Grenzen des Naturalismus auslotet.
Die Anthologie enthält Geschichten von Dorothy Allison, Madelyn Arnold, Rebecca Brown, Anne Cameron, Christine Crow, Jane DeLynn, Elise D'Haene, Emma Donoghue, Mary Dorcey, Marion Douglas, Patricia Duncker, Dale Gunthorp, Susan Hampton, Jane Harris, Annamarie Jagose, Aileen La Tourette, Tanith Lee, Jenifer Levin, Anna Livia, Elizabeth A. Lynn, Ingrid Macdonald, Sara Maitland, Shani Mootoo, Sigrid Nielsen, Jane Rule, Ali Smith, Michelene Wandor, Marnie Woodrow und Shay Youngblood.