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Lord Denning war der berühmteste englische Richter des zwanzigsten Jahrhunderts. Er war wohl der berühmteste Richter eines jeden Jahrhunderts.
Seine Urteile waren sowohl wegen ihres Stils als auch wegen ihres Inhalts legendär. Der Stil war sofort erkennbar, mit seinen kurzen Sätzen und seiner einzigartigen Methode des Geschichtenerzählens. In der Sache ging es immer weniger um das Recht als um die Gerechtigkeit, denn Denning suchte für jeden Fall, der ihm vorgelegt wurde, das gerechteste Ergebnis.
Im Laufe der Zeit wurden Dennings Ansichten über Gerechtigkeit und seine Manipulation von Präzedenzfällen immer kontroverser. Während sich die Gesellschaft um ihn herum veränderte, hielt er starr an der edwardianischen Moral seiner Kindheit fest. Sein Bericht über die Profumo-Affäre - der aufsehenerregendste politische Skandal der britischen Nachkriegszeit - wurde von einigen als „Schönfärberei des Establishments“ abgetan.
Seine Urteile in Gewerkschaftsstreitigkeiten brachten ihm viele Kritiker ein, während seine Ablehnung der Berufung der „Birmingham Six“, die fälschlicherweise wegen terroristischer Gräueltaten verurteilt worden waren, berüchtigt wurde, als später ein grober Justizirrtum aufgedeckt wurde. Dennoch blieb genug Wohlwollen für ihn übrig, um nach seinem Tod von Lord Bingham, dem Obersten Richter, als „der bekannteste und beliebteste Richter in unserer gesamten Geschichte“ bezeichnet zu werden. Trotz all seiner Kontroversen steht außer Frage, dass Denning ein außergewöhnliches Leben führte.
Er wurde 1899 in einer kleinen Stadt in Hampshire in eine Familie mit bescheidenen Mitteln hineingeboren, machte zwei Abschlüsse in Oxford und nahm am Ersten Weltkrieg teil, bevor er ein erfolgreicher Anwalt wurde und fast 40 Jahre lang als oberster Richter tätig war. Dieses Buch befasst sich mit dieser bemerkenswerten Lebensgeschichte sowie mit Dennings Vermächtnis und zeigt, wie er weiterhin Einfluss nimmt, inspiriert und gelegentlich auch wütend macht.