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Filme wie Zama und The Headless Woman haben Lucrecia Martel zu einer festen Größe in den Festivalzelten und auf den Bestenlisten der Kritiker gemacht. Obwohl sie oft mit Mainstream-Figuren und Genre-Filmen in Verbindung gebracht wird, arbeitet Martel innerhalb des Kunstkinos, und seit ihrem Debüt The Swamp von 2001 ist sie zu einer der meistgefeierten Autorinnen des internationalen Films geworden.
Gerd Gem nden bietet eine karriereumspannende Analyse einer Filmemacherin, die sich der Offenlegung der ephemeren, zufälligen und unendlichen Vielfalt menschlicher Erfahrungen verschrieben hat. Martels Fokus auf Klang, Berührung, Geschmack und Geruch stellt die übliche Konzentration des Films auf das, was der Zuschauer sieht, in Frage. Durch die Verschmelzung dieser und anderer experimenteller Techniken mit gesteigertem Realismus lädt sie das Publikum in Filmgeschichten ein, die gleichzeitig unaufgelöst, verkürzt und elliptisch sind.
Gem nden stellt Martels filmische Methoden in eine Reihe mit den Arbeiten anderer internationaler Regisseure, die das hohe Tempo der heutigen filmischen Erzählung kritisieren und gezielt umgehen. Er untersucht auch, wie Martels radikale politische Kritik den Zuschauer zwingt, Anspruch, Rasse, Klasse und Ausbeutung indigener Völker in der argentinischen Gesellschaft und darüber hinaus zu überdenken.