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Air Power and the Arab World, 1909-1955: Volume 5: World in Crisis, 1936-1941
Dieses scheinbar idyllische und glamouröse Vorkriegszeitalter des Luftverkehrs innerhalb des Britischen Weltreichs wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh unterbrochen. Doch schon vorher unternahm die deutsche NS-Regierung beträchtliche Anstrengungen, um die arabischen Völker und ihre Regierungen - sofern solche außerhalb der direkten französischen und britischen Kontrolle existierten - davon zu überzeugen, dass Deutschland keine territorialen Ambitionen im Nahen Osten und in Nordafrika hatte.
Nach Beginn der Feindseligkeiten verkündeten die Nazis weiterhin, dass sie und Italien die arabische Unabhängigkeit sicherstellen würden, sobald sie den Krieg gewonnen hätten - eine wenig überzeugende Behauptung angesichts des jüngsten Verhaltens Italiens in Libyen und im südlichen Nachbarland der arabischen Welt, Äthiopien, das damals Abessinien hieß. Zu den Hauptzielen der nationalsozialistischen und in geringerem Maße auch der faschistischen Propaganda gehörten König Faruq von Ägypten und diejenigen Mitglieder der ägyptischen Streitkräfte, die immer noch glaubten, dass ihr König Ägypten wahre Unabhängigkeit und Würde bringen könnte. Inwieweit diese Propaganda erfolgreich war, ist nach wie vor Gegenstand intensiver Debatten.
Vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bis Ende 1940 trugen die einzigen arabischen Luftstreitkräfte, die nur dem Namen nach existierten, nämlich die ägyptischen und irakischen, zu den Kriegsanstrengungen der Alliierten bei. Mit dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 wurde der Konflikt auf ägyptisches Territorium verlagert, und obwohl die ägyptische Regierung nominell neutral blieb, wurden die königlich-ägyptische Luftwaffe und die ägyptische Armee direkt in den Konflikt einbezogen, wenn auch weitgehend "hinter den Linien".
Die königlich-irakische Luftwaffe wurde ebenfalls in Alarmbereitschaft versetzt, aber da sie weit von den aktiven Einsatzgebieten entfernt war, wurde sie nicht in den Konflikt hineingezogen. Der Fall Frankreichs führte dazu, dass die französischen Mandatsgebiete Syrien und Libanon in die Kontrolle der französischen Vichy-Regierung übergingen, die zwar offiziell im Krieg neutral war, aber in ihren internationalen Angelegenheiten zunehmend kollaborierte. Andernorts schien das einst allmächtige Britische Empire von Niederlage zu Niederlage zu taumeln. So glaubte Ende 1940 die Mehrheit der Menschen in der arabischen Welt - auch im britisch dominierten Ägypten und Irak -, dass Deutschland und Italien den Krieg gewinnen würden. Diese wachsende Meinung war auch in den arabischen Streitkräften, einschließlich der REAF und der RIrqAF, präsent. Im Laufe des Jahres 1941 führte dies in Ägypten zu Spannungen, Unzufriedenheit und sogar zu Überläufen. Im Irak führte dies zum Ersten Anglo-Irakischen Krieg vom Mai 1941, der den Briten auch als Rashid-Ali-Aufstand bekannt war. Diese Ereignisse bilden den Kern des sechsten Bandes von Air Power and the Arab World.