Bewertung:

Howells Buch bietet eine umfassende Untersuchung des Wesens der einseitigen Befugnisse des Präsidenten und ihrer Auswirkungen in einem System der gegenseitigen Kontrolle und des Gleichgewichts, wobei er traditionelle Auffassungen von Macht mit Überzeugung kontrastiert. Zur Untermauerung seiner Argumente verwendet er empirische Studien und spieltheoretische Modellierungen, obwohl dieser komplexe Ansatz für manche Leser den Zugang erschweren könnte.
Vorteile:Das Buch bietet eine gute wissenschaftliche Grundlage mit empirischen Studien, detaillierten Beschreibungen einseitiger Machtbefugnisse und Beispielen aus der Praxis, um seine Hypothesen zu untermauern. Howells Analyse trägt zu wichtigen theoretischen Erkenntnissen über die Befugnisse des Präsidenten bei und bietet eine solide Grundlage für künftige Studien.
Nachteile:Die Komplexität des spieltheoretischen Modells von Howell könnte das Buch für Nicht-Wissenschaftler oder Studenten im Grundstudium zu einer Herausforderung machen. Einige Leser könnten die theoretische Natur des Arguments als weniger anwendbar auf praktische historische Kontexte empfinden, was zu Zweifeln an seiner Wirksamkeit in der Praxis führt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Power Without Persuasion: The Politics of Direct Presidential Action
Seit den frühen 1960er Jahren stützt sich die Wissenschaft auf diese Worte, wenn es um die Macht von US-Präsidenten geht: "Die Macht des Präsidenten ist die Macht, zu überzeugen". In dieser Formulierung geht es bei Macht ausschließlich darum, zu verhandeln und andere politische Akteure zu überzeugen, Dinge zu tun, die der Präsident allein nicht erreichen kann. Macht ohne Überredungskunst argumentiert anders. William Howell konzentriert sich auf die Fähigkeit des Präsidenten, unilateral zu handeln, und liefert die theoretisch fundierteste und weitreichendste Neubewertung der Macht des Präsidenten seit vielen Jahren. Er argumentiert, dass Präsidenten regelmäßig öffentliche Politiken gegen die lautstarken Einwände des Kongresses, von Interessengruppen und der Bürokratie festlegen.
Im Laufe der US-Geschichte, die bis zum Louisiana-Kauf und der Emanzipationsproklamation zurückreicht, haben Präsidenten immer wieder bahnbrechende politische Entscheidungen im Alleingang getroffen. In jüngerer Zeit internierte Roosevelt während des Zweiten Weltkriegs japanische Amerikaner, Kennedy rief das Friedenskorps ins Leben, Johnson brachte die Fördermaßnahmen auf den Weg, Reagan erweiterte die Befugnisse des Präsidenten zur Überprüfung von Vorschriften erheblich und Clinton weitete den Schutz von Millionen Hektar öffentlichen Landes aus. Seit dem 11. September hat Bush einen neuen Kabinettsposten geschaffen und ein paralleles Justizsystem aufgebaut, um mutmaßliche Terroristen vor Gericht zu stellen.
Howell präsentiert nicht nur zahlreiche neue empirische Erkenntnisse, sondern geht auch weit über den theoretischen Rahmen früherer Studien hinaus. Unter Rückgriff auf die Spieltheorie und den neuen Institutionalismus untersucht er die politischen Bedingungen, unter denen Präsidenten ihre Politik ohne Zustimmung des Kongresses oder der Justiz ändern können. Das klar geschriebene Buch Power without Persuasion liefert eine überzeugende neue Formulierung der präsidialen Macht, deren Auswirkungen weithin sichtbar sind.