Bewertung:

Das Buch „While Danger Gathers“ von Howell und Pevehouse enthält eine detaillierte Analyse der Kontrolle der Kriegsbefugnisse des Präsidenten durch den Kongress von 1945 bis 2000, die auf umfangreichen Daten beruht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Kriegserklärungsklausel der Verfassung keinen nennenswerten Einfluss auf das Handeln des Kongresses hat und betonen stattdessen die Rolle der parteipolitischen Zusammensetzung, des Umfangs der Streitkräfte und der internationalen Verpflichtungen. Die Autoren untersuchen die Probleme des kollektiven Handelns innerhalb des Kongresses, die zu seiner uneinheitlichen Reaktion auf Kriegsbefugnisse beitragen, sowie den Einfluss des Kongresses auf die Medien und die öffentliche Meinung während militärischer Operationen.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, basiert auf einem großen Datensatz (15.000 Möglichkeiten) und bietet wertvolle Einblicke in die komplexe Dynamik zwischen dem Kongress und den Kriegsbefugnissen des Präsidenten. Es bietet eine klare und rigorose positivistische Analyse, was es für das Verständnis des Verhaltens des Kongresses in diesem Zusammenhang unerlässlich macht.
Nachteile:Der Studie fehlt eine normative Analyse, was Leser, die eine stärker wertebasierte Diskussion erwarten, enttäuschen könnte. Einige mögen die Untersuchung des Verhaltens des Kongresses als zu sehr auf die institutionellen Mechanismen konzentriert empfinden, statt auf die weitergehenden Implikationen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
While Dangers Gather: Congressional Checks on Presidential War Powers
Im vergangenen Jahrhundert haben amerikanische Präsidenten fast fünfhundert Mal das Militär der Nation im Ausland eingesetzt, mit Missionen, die von der Evakuierung von Botschaften bis hin zu umfassenden Kriegen reichen. Die Frage, ob der Kongress die Befugnis des Präsidenten zu solchen Einsätzen wirksam eingeschränkt hat, wurde im Allgemeinen mit einem klaren Nein beantwortet. In While Dangers Gather kommen William Howell und Jon Pevehouse zu einem ganz anderen Schluss.
Die Autoren - der eine ein Wissenschaftler für amerikanische Politik, der andere ein Wissenschaftler für internationale Beziehungen - liefern die bisher umfassendsten und überzeugendsten Belege für den Einfluss des Kongresses auf die Kriegsbefugnisse des Präsidenten. Ihre Erkenntnisse haben tiefgreifende Auswirkungen auf die gegenwärtigen Debatten über Krieg, präsidiale Macht und die verfassungsmäßigen Verpflichtungen des Kongresses.
Unter besonderer Berücksichtigung der Invasion des Irak im Jahr 2003 analysiert dieses Buch systematisch das letzte halbe Jahrhundert amerikanischer Militärpolitik. Eine der Schlussfolgerungen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Präsidenten militärische Gewalt anwenden, ist systematisch geringer, wenn ihre parteipolitischen Gegner die Kontrolle über den Kongress behalten. Die parteipolitische Zusammensetzung des Kongresses spielt jedoch die größte Rolle bei geplanten Einsätzen, die einen größeren Umfang haben und auf strategisch weniger wichtige Gebiete gerichtet sind. Darüber hinaus wird der Einfluss des Kongresses oft nicht durch mutige gesetzgeberische Maßnahmen, sondern durch öffentliches Auftreten erreicht - indem man die Medien einbezieht, öffentliche Bedenken weckt und im In- und Ausland Zweifel an der Entschlossenheit der Vereinigten Staaten weckt, einen Kampf bis zum Ende durchzustehen.