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Power and Progress on the Prairie: Governing People on Rosebud Reservation
Eine kritische Untersuchung darüber, wie Modernität und Fortschritt den Menschen und dem Land im ländlichen South Dakota aufgezwungen wurden
Das Rosebud Country, das vier Bezirke im ländlichen Süddakota umfasst, wurde 1889 zunächst als Rosebud Indian Reservation eingerichtet, um die Sicangu Lakota anzusiedeln. In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts kamen weiße Siedler in das Gebiet und bildeten die Mehrheit der Bevölkerung. Heute ist die Bevölkerung von Rosebud Country fast gleichmäßig zwischen Indianern und Weißen aufgeteilt.
In Power and Progress on the Prairie (Macht und Fortschritt in der Prärie) zeichnet Thomas Biolsi nach, wie eine Vielzahl von Regierungsakteuren, darunter Beamte, Bürokraten und Experten der Zivilgesellschaft, Ideen über Modernität und Fortschritt erfanden und auf die Menschen und das Land anwendeten. Anhand einer Reihe von Fallstudien - Programme zur Besiedlung von "überschüssigem" Indianerland, zur "Zivilisierung" der Indianer, zur "Modernisierung" weißer Farmer, zur Suche nach strategischen Standorten für Atomraketen-Silos und zur Ausweitung des Wahlrechts auf die Lakota - untersucht Biolsi, wie diese verschiedenen "Probleme" in den Blickpunkt der Regierungsexperten gerieten und wie Abhilfemaßnahmen entwickelt und umgesetzt wurden.
Unter Rückgriff auf die von Michel Foucault abgeleiteten Theorien zur Gouvernementalität stellt Biolsi die Vorstellung in Frage, dass die von staatlichen Akteuren erkannten Probleme und die von ihnen umgesetzten Lösungen unvermeidlich oder rational waren. Vielmehr zeigt er durch eine detaillierte Analyse der Auswirkungen dieser Programme auf die Lakota und die weißen Bewohner, dass die ihnen zugrunde liegende Logik allzu oft willkürlich und verheerend war.