Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche Erforschung der Geschichte und der kulturellen Implikationen der Sexualmagie in der westlichen Tradition, insbesondere ihrer Verbindungen zur Spiritualität und zum sozialen Kontext. Es befasst sich mit historischen Figuren und Bewegungen und präsentiert sowohl eine wissenschaftliche Perspektive als auch einen zugänglichen Erzählstil.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, witzig und bietet eine differenzierte Kritik der sexmagischen Bewegungen, insbesondere mit Blick auf die viktorianische Ära und postfeministische Perspektiven. Es ist ein hervorragender Ausgangspunkt für alle, die sich für das Thema interessieren, und verbindet wissenschaftliche Analyse mit ansprechender Schreibe. Die Leserinnen und Leser schätzen die Einblicke in die Überschneidungen von Sex, Spiritualität und gesellschaftlichen Trends.
Nachteile:Einige Leser halten das Buch für politisch linkslastig und sind der Meinung, dass es bei der Kritik am Liberalismus an Objektivität mangelt und komplexe Themen zu sehr vereinfacht. Für diejenigen, die eine ausgewogene Kritik suchen, könnte dies der akademischen Strenge des Buches abträglich sein. Die Schlussfolgerungen, die in den letzten Teilen des Buches gezogen werden, könnten auch als vorhersehbar oder übermäßig modisch angesehen werden.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Magia Sexualis: Sex, Magic, and Liberation in Modern Western Esotericism
Sexualität und okkulte Künste sind in der westlichen Vorstellungswelt seit langem miteinander verbunden, aber erst im 19.
Jahrhundert entstand eine umfangreiche und anspruchsvolle Literatur über Sexualmagie - die Nutzung von Sex als Quelle magischer Macht. Dieses Buch, die erste Geschichte der westlichen Sexualmagie als moderne spirituelle Tradition, stellt diese Praktiken in den Kontext des größeren Diskurses über Sexualität in der amerikanischen und europäischen Gesellschaft während der letzten 150 Jahre, um herauszufinden, wie sich die Sexualmagie von einem schrecklichen mittelalterlichen Alptraum der Ketzerei und des sozialen Umsturzes in ein modernes Ideal der persönlichen Ermächtigung und sozialen Befreiung verwandelte.
Anhand einer Reihe von Schlüsselfiguren wie dem amerikanischen Spiritualisten Paschal Beverly Randolph, Aleister Crowley, Julius Evola, Gerald Gardner und Anton LaVey zeichnet Hugh Urban die Entstehung der Sexualmagie aus älteren westlichen esoterischen Traditionen wie Gnostizismus und Kabbala nach, die nach und nach mit kürzlich entdeckten östlichen Traditionen wie dem hinduistischen und buddhistischen Tantra verschmolzen. Seine Studie gibt bemerkenswerte neue Einblicke in die Sexualität der Neuzeit, insbesondere in Themen wie die Politik der Geburtenkontrolle, die Klassifizierung sexueller „Abweichung“, Debatten über Homosexualität und Feminismus sowie die Rolle der Sexualität in unserer eigenen neuen Welt der postmodernen Spiritualität, des Konsumkapitalismus und des Internets.