Bewertung:

Das Buch ist eine umfassende und informative Darstellung des polnischen Chassidismus und bietet tiefe Einblicke in seinen historischen Kontext und seine kulturelle Bedeutung. Auch wenn die Lektüre aufgrund des vorausgesetzten Vorwissens anspruchsvoll sein mag, belohnt es die Mühe mit reichhaltigen Anekdoten und gründlicher Dokumentation.
Vorteile:⬤ Umfassend und gut dokumentiert
⬤ bietet einzigartige Einblicke in den polnischen Chassidismus und seinen kulturellen Kontext
⬤ enthält wertvolle Anekdoten, Fußnoten und eine Bibliographie
⬤ bietet eine facettenreiche Ansicht unter Verwendung verschiedener Quellen.
Etwas schwierig zu lesen, da der Autor Vorkenntnisse voraussetzt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Men of Silk: The Hasidic Conquest of Polish Jewish Society
Der Chassidismus, eine von der Kabbala inspirierte Bewegung, die von Israel Ba'al Shem Tov (um 1700-1760) gegründet wurde, veränderte die jüdischen Gemeinden in ganz Ost- und Ostmitteleuropa. In Männer aus Seide stützt sich Glenn Dynner auf neu entdecktes polnisches Archivmaterial und vernachlässigte hebräische Zeugnisse, um den dramatischen Aufstieg des Chassidismus in der Region Zentralpolen im frühen neunzehnten Jahrhundert zu beleuchten.
Dynner stellt den Chassidismus als ein sozioreligiöses Phänomen dar, das in entscheidender Weise von seinem polnischen Kontext geprägt wurde. Seine sozialgeschichtliche Analyse widerlegt die vorherrschenden romantischen Vorstellungen über den Chassidismus.
Trotz ihres volkstümlichen Images werden die charismatischen Führer der Bewegung als kluge Populisten entlarvt, die sich als bemerkenswert geschickt darin erwiesen, sich die Gunst der Elite zu sichern, mächtige Gegner auszuschalten und jüdische Institutionen methodisch zu vereinnahmen. Das Buch zeigt auch das gesamte Spektrum der chassidischen Anhänger, von einfachen Schtetl-Bewohnern bis hin zu einflussreichen Warschauer Unternehmern.