Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Marxist Modern: An Ethnographic History of the Ethiopian Revolution
Die Moderne ist in jüngster Zeit zu einem Schlüsselwort in einer Reihe von intellektuellen Diskussionen geworden. In diesem Buch zeigt Donald L. Donham, dass ähnliche Debatten seit langem geführt werden, insbesondere unter Völkern, die sich am Rande der Weltmacht und des Wohlstands befinden. Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung in Äthiopien - die über einen Zeitraum von zwanzig Jahren durchgeführt wurde - liefert Marxist Modern eine Kulturgeschichte der äthiopischen Revolution, die die Rolle modernistischer Ideen hervorhebt.
Donham, der sich zwischen der Hauptstadt Addis Abeba und Maale, der Heimat einer kleinen ethnischen Gruppe im Süden, bewegt, konstruiert eine Erzählung des Umbruchs und des Wandels, in der er das Verständnis der Einheimischen von den Ereignissen darstellt, die sich mit den Geschichten anderer weltweiter Revolutionen decken und diese aufgreifen. Mit Hilfe poststrukturalistischer Erkenntnisse und Erzähltheorien macht Donham eine immer wiederkehrende Dialektik zwischen modernem Marxismus, lokalen Maale-Traditionalismen und antimodernem, evangelikalem Christentum ausfindig. Eines der folgenreichsten Ergebnisse dieser Interaktion - bis in die späten 1980er Jahre - war die Schaffung eines mächtigeren Staates, der immer tiefer und umfassender in die bäuerlichen Gemeinschaften eindrang.
Diese Studie, die eine ausgefeilte Theorie mit faszinierenden ethnografischen Details verbindet, leistet einen Beitrag zur Theorie der Revolution und zur Erforschung der Moderne. Dabei versucht sie, Ethnographie und Geschichte auf eine neue Weise zu integrieren.