
Mattering: Feminism, Science, and Materialism
Feministinnen stellen sich heute Natur, Biologie und Materie im feministischen Denken neu vor und setzen sich kritisch mit neuen Entwicklungen in Biologie, Physik, Neurowissenschaften, Epigenetik und anderen wissenschaftlichen Disziplinen auseinander. Mattering, herausgegeben von der renommierten feministischen Wissenschaftlerin Victoria Pitts-Taylor, stellt zeitgenössische feministische Perspektiven auf die materialistische oder "naturalisierende" Wende in der feministischen Theorie vor und repräsentiert auch die neueste Welle der feministischen Auseinandersetzung mit der Wissenschaft.
Der Band befasst sich mit der Beziehung zwischen menschlicher Körperlichkeit und Subjektivität, hinterfragt und definiert die Grenzen zwischen Mensch/Nicht-Mensch und Natur/Kultur neu, geht auf die Verflechtungen von Materie, Wissen und Praxis ein und betrachtet die biologische Materialisierung als einen komplexen und offenen Prozess. Dieser Band zeigt, dass die feministische Theorie Materie und Biologie ernst nehmen und gleichzeitig Macht berücksichtigen kann, indem sie den Materialismus als Ausgangspunkt nimmt, um zentrale feministische Fragen neu zu überdenken. Die Autorinnen, eine internationale Gruppe von feministischen Theoretikerinnen, Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen, wenden Konzepte des zeitgenössischen materialistischen Feminismus an, um eine Reihe von Themen aus Wissenschaft, Biotechnologie, Biopolitik und Bioethik zu untersuchen.
Dazu gehören Neuralplastizität und die Schnittstelle zwischen Gehirn und Maschine, der Einsatz biometrischer Identifizierungstechnologien für grenzüberschreitende Grenzkontrollen, Epigenetik und die intergenerationale Übertragung der gesundheitlichen Auswirkungen sozialer Stigmatisierung, ADHS und Neuropharmakologie sowie randomisierte kontrollierte Versuche mit HIV-Medikamenten. Mattering ist ein einzigartiger interdisziplinärer Sammelband, der die Notwendigkeit eines Überdenkens der disziplinären Grenzen und der Forschungsmethoden im Lichte der Veränderungen in der feministischen Theoriebildung und des Wandels in den Wissenschaften in fundierter und konkreter Form darstellt.