
More Than a Health Crisis: Securitization and the Us Response to the 2013-2016 Ebola Outbreak
Wie sich die westafrikanische Ebola-Epidemie von einer dringenden und weit entfernten Tragödie in eine existenzielle Bedrohung für das Leben der Amerikaner verwandelte - und damit die Dynamik begründete, die später die Reaktion der USA auf Epidemien wie COVID-19 bestimmen sollte.
In den Jahren 2014 und 2015 sorgte die virale Ebola-Epidemie in Westafrika für eine atemlose Berichterstattung in den US-Medien und wurde zum Gegenstand hitziger öffentlicher Debatten darüber, wie das Sicherheitsproblem zu verstehen sei, das der Ausbruch darstellte. War es ein Sicherheitsproblem, weil in Westafrika Menschenleben in Gefahr waren? Oder wegen der Bedrohung der regionalen und globalen Stabilität? Oder war es eine potenzielle Bedrohung für das amerikanische Volk? In More than a Health Crisis (Mehr als eine Gesundheitskrise) zeigt Jessica Kirk, wie diese unterschiedlichen Positionen die Spaltung der amerikanischen Öffentlichkeit widerspiegeln und wie wir über Ungewissheit, konkurrierendes Fachwissen und Sicherheit denken und darauf reagieren.
Kirk untersucht aufschlussreich, wie Experten verschiedener Fachrichtungen widersprüchliche Einschätzungen der von Ebola ausgehenden Risiken abgaben, und analysiert dann, wie die US-Presse die Autorität der Gesundheitsexperten untergrub, die zutreffend vorhersagten, dass das Virus für die Amerikaner kaum eine Gefahr darstellte. Indem er die Medienberichterstattung über die Ebola-Epidemie als eine Fallstudie über die Biopolitik der Angst liest, untersucht Kirk, wie die Reaktion der USA nicht nur die Ängste vor der Globalisierung widerspiegelte, sondern auch lang gehegte Erzählungen über den "dunklen Kontinent". Schließlich zeigt Kirk, wie die Reaktion der US-amerikanischen und der Weltöffentlichkeit auf den Ebola-Ausbruch traditionelle Modelle der Versicherheitlichung in Frage stellte, und identifiziert Muster, die sich bei nachfolgenden Epidemien wie COVID-19 und Affenpocken auf tragische Weise wiederholt haben.