Bewertung:

In der Novelle „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist werden Themen wie Gerechtigkeit, Rebellion und moralische Zweideutigkeit anhand der Geschichte eines Pferdehändlers, der gegen Ungerechtigkeit kämpft, erforscht. Obwohl manche Kleists Stil als schwierig empfinden, schätzen viele seine tiefgründige Erzählweise und die intensive, tragische Natur der Geschichte.
Vorteile:Eine von der ersten Seite an fesselnde und mitreißende Geschichte, wunderschön geschrieben mit einer fließenden Lyrik. Kleist wird als meisterhafter Erzähler gepriesen, dessen Werk sowohl fesselnd als auch zum Nachdenken anregend ist. Die Erkundung ernster Themen im Zusammenhang mit Gerechtigkeit und Rebellion hat einen starken Bezug zu aktuellen Fragen. Die Leser finden den historischen Kontext und die kulturelle Bedeutung faszinierend.
Nachteile:Kleists Prosa kann aufgrund ihres kompakten Stils und der langen Sätze schwierig sein, was für manche Leser einschüchternd wirken kann. Die moralische Zweideutigkeit der Novelle kann einige Leser im Unklaren darüber lassen, wie sie die Handlungen des Protagonisten interpretieren sollen. Einige Leser meinen, dass diejenigen, die mit Kleist nicht vertraut sind, die Nuancen als schwierig empfinden könnten.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Michael Kohlhaas: A Tale from an Old Chronicle (German Classics)
"Michael Kohlhaas" ist eine Novelle des berühmten Schriftstellers Heinrich von Kleist (1777-1811). Die Geschichte basiert auf der historischen Figur des Hans Kohlhase, eines Kaufmanns aus dem 16.
Jahrhundert, der gewalttätig wurde, nachdem er von der Obrigkeit angegriffen und schikaniert worden war. In der Folge scharte er eine Bande von Verbrechern um sich und verbreitete Schrecken in ganz Sachsen. --- "Die Novelle ist ein gutes Beispiel für die hervorragende Erzählkunst Kleists: Die Handlung lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen, wie die Formel für diese Geschichte, die ausdrücklich auf der ersten Seite steht: 'Sein Gerechtigkeitssinn machte ihn zum Räuber und Mörder'.
Es gibt keine langatmige Darstellung von Zeit, Ort oder Situation; alle notwendigen Elemente werden in den ersten Sätzen prägnant genannt.
Die Handlung entwickelt sich logisch, mit einem effektiven Einsatz von Verzögerungen und Höhepunkten, aber ohne störende Episoden; und dem Leser wird nie erlaubt, das zentrale Thema zu vergessen. Das beschreibende Element ist realistisch, wobei nur relevante Details schnell präsentiert werden, oft in Klammern, während die Handlung weitergeht.
Die Charakterisierung ist geschickt indirekt, durch unbewusste Handlungen und Reden. Der Autor scheut weder das Triviale oder gar das Abstoßende im Detail, noch fürchtet er die tragischsten Katastrophen... Das ganze Werk ist in allen seinen Teilen fest und fein geschmiedet von einem Meister.
--- Kleist ist in der deutschen Literatur eine einsame Gestalt geblieben. Da er wenig von den vorherrschenden literarischen Einflüssen seiner Zeit beeinflusst wurde, hat er auch nur wenige Nachahmer gefunden. Es vergingen zwei Generationen, bis er sein Erbe an berechtigtem Ruhm antrat.
Jetzt... ist sein Platz unter den größten dramatischen und erzählenden Autoren Deutschlands wohl gesichert." (John S.
Nollen)