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Speaking Truths with Film: Evidence, Ethics, Politics in Documentary
Wie prägen Fragen der Form und des Inhalts den Dokumentarfilm? Welche Rolle spielt die visuelle Evidenz in Bezug auf die Argumente eines Dokumentarfilms über die Welt, in der wir leben? Auf welche Weise halten sich Dokumentarfilme an ethische Erwartungen oder unterlaufen sie diese? Sind Mockumentaries eine Form der Subversion? Kann der Dokumentarfilm eine ästhetische Erfahrung sein und gleichzeitig eine politische oder soziale Wirkung haben? Und wie lassen sich solche Wirkungen empirisch messen? Der wegweisende Filmwissenschaftler Bill Nichols untersucht die Art und Weise, wie Dokumentarfilme nach Genauigkeit und Wahrhaftigkeit streben und gleichzeitig eine Form schaffen, die die Realität formt.
Solche Filme können sich auf Nachstellungen stützen, um die Vergangenheit zu rekonstruieren, auf Erzählungen, um befriedigende Geschichten zu liefern, und auf rhetorische Figuren wie Metaphern oder Mittel wie Ironie, um eine Aussage zu treffen. Dokumentarfilme sind wahrlich eine Fiktion, die sich von allen anderen unterscheidet.
Mit Klarheit und Leidenschaft bietet Nichols prägnante Kommentare zu den grundlegenden Fragen des Verhältnisses des Dokumentarfilms zu der Realität, die er darstellt, sowie eine eingehende Lektüre provokanter Dokumentarfilme von den Anfängen dieser Form bis zu ihren jüngsten Ausprägungen. Diese Essays bieten eine definitive Darstellung dessen, was den Dokumentarfilm zu einem so wichtigen Teil unserer kulturellen Landschaft macht.