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„Die Berliner haben sich dafür entschieden, in ihrer Architektur und Landschaft Spuren des Schlimmsten von sich selbst zu hinterlassen. Sie haben verstanden, was das weitgehend amnesische Amerika nicht verstanden hat: Reformen beruhen auf Erinnerung“ - Mitch Epstein.
Im Jahr 2008 erhielt Mitch Epstein den Berliner Preis für Kunst und Literatur und wurde mit einem sechsmonatigen Aufenthalt an der American Academy in Berlin ausgezeichnet. Epstein nahm das Angebot voller Stolz an und plante zunächst, in der komfortablen Umgebung der Akademie zu lesen und zu reflektieren. Aber er konnte den Ruf des zeitgenössischen Berlins nicht lange ignorieren.
Als jüdischer Amerikaner, dessen Verwandte im Holocaust umgekommen waren, machte sich Epstein daran, sich mit dieser Vergangenheit auseinanderzusetzen, indem er die Überreste der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte Berlins fotografierte. Die dabei entstandenen Bilder - darunter das Konzentrationslager Sachsenhausen, Modeplakate am Checkpoint Charlie, das Jüdische Mahnmal am Potsdamer Platz und der Dalai Lama, der am Brandenburger Tor spricht - zeigen, dass die Gegenwart Berlins eine gebrochene Ansammlung der Schichten seiner Vergangenheit ist.