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Monadology and Sociology
Gabriel Tarde's Monadologie und Soziologie, ursprünglich 1893 veröffentlicht, ist ein bemerkenswertes und unklassifizierbares Buch.
Darin stellt er eine Theorie der "universellen Soziologie" auf, die darauf abzielt, die im Wesentlichen soziale Natur aller Phänomene zu erklären, einschließlich des Verhaltens von Atomen, Sternen, chemischen Substanzen und Lebewesen. Er argumentiert, dass die gesamte Natur aus Elementen besteht, die von Glauben und Wünschen beseelt sind und soziale Aggregate bilden, die denen menschlicher Gesellschaften und Institutionen entsprechen.
Indem er diese zentrale Einsicht entwickelt, skizziert Tarde ein metaphysisches System, das sowohl auf der klassischen rationalistischen Philosophie als auch auf den neuesten wissenschaftlichen Theorien seiner Zeit aufbaut und eine spekulative Synthese von außergewöhnlicher Reichweite und Kraft darstellt. Tardes Werk ist erst kürzlich nach langer Zeit wieder in den Vordergrund gerückt. Sein Werk war ein wichtiger Einfluss auf spätere Theoretiker wie Deleuze und Latour und wurde in den Sozialwissenschaften breit diskutiert, stand aber selten im Mittelpunkt des philosophischen Interesses.
Das Nachwort des Übersetzers erläutert die wichtigsten Ideen des Textes und ordnet Tardes Theorie in den Kontext der philosophischen Tradition ein. Dabei wird die Bedeutung des Textes als höchst originelles Werk der systematischen Ontologie und seine Bedeutung für die zeitgenössischen theoretischen Debatten hervorgehoben.