Bewertung:

Das Buch untersucht die Verbindung zwischen den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und des Holocausts und legt nahe, dass der Erste den Zweiten vorbereitet hat. Der Autor, Omer Bartov, hebt die Ähnlichkeiten zwischen Grabenkämpfen und Todeslagern hervor und kommentiert die Art und Weise, wie der Gräueltaten gedacht wird.
Vorteile:Das Buch ist interessant und liefert eine überzeugende Argumentation über die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf den Holocaust. Es bietet einzigartige Einblicke in die Mentalität der Täter und in die Art und Weise, wie das industrielle Töten in Erinnerung bleibt.
Nachteile:Der Rezensent ist der Meinung, dass Bartov sein Hauptargument noch weiter hätte ausarbeiten können, was darauf hindeutet, dass das Buch in der Erforschung seiner Kernthese etwas unvollständig wirkt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Murder in Our Midst: The Holocaust, Industrial Killing, and Representation
Der Krieg versucht unaufhörlich, sich zu verschleiern. Der Mythos des heldenhaften Soldaten, der seinen individuellen Mut unter Beweis stellt, steht in krassem Gegensatz zur Realität des massenhaften, anonymen Todes und der Unterdrückung individueller Handlungen. Murder in Our Midst zeigt, dass diese fundamentale Spannung im Holocaust ihren natürlichen Abschluss fand und dass ihre Verschleierung eine fortwährende Anstrengung erforderte, Krieg und Holocaust als etwas anderes als industrielles Töten darzustellen.
Bei der Untersuchung eines breiten Spektrums von Darstellungen der Schrecken des Krieges, von wissenschaftlichen Darstellungen bis hin zu solchen in der Populärliteratur, Poesie, Kunst und im Kino, stellt Omer Bartov einige Gemeinsamkeiten fest. Gesellschaften und Kulturen haben versucht, kohärente Bilder von schrecklichen Ereignissen zu formen, didaktische Lehren aus ihnen zu ziehen und sie zur Legitimierung ideologischer oder politischer Positionen zu nutzen.
Dieses Buch besteht aus miteinander verknüpften Essays und ist sowohl eine wissenschaftliche als auch eine oft persönliche und leidenschaftliche Untersuchung der Entstehung, Umsetzung und Darstellung des industriellen Tötens. Bartov zeigt die Zusammenhänge zwischen den jüngsten revisionistischen Versuchen, den Holocaust zu verharmlosen und zu leugnen, und Hollywoods anhaltender Faszination für den Nationalsozialismus und Hitlers "Endlösung" auf. Das Buch ist ein Plädoyer für Mitgefühl und Engagement in einer zunehmend gewalttätigen und gleichgültigen Welt und verdeutlicht, dass die Auswirkungen des nationalsozialistischen Völkermordes auf die heutige Wahrnehmung von Krieg, Geschichte und Erinnerung in der heutigen Zeit zu spüren sind.