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After Empire: Scott, Naipaul, Rushdie
In After Empire untersucht Michael Gorra, wie drei Romanautoren des Empires - Paul Scott, V. S. Naipaul und Salman Rushdie - die ständig gezogenen und ständig verschwimmenden Grenzen der Identität, die der britische Imperialismus hinterlassen hat, kartiert haben.
Gorra argumentiert gegen ein Modell kultureller Identität, das auf Rasse basiert, und beginnt mit Scotts Porträt der Figur Hari Kumar in The Raj Quartet - ein scheinbares Oxymoron, ein "englischer Junge mit dunkelbrauner Haut", dessen bloße Existenz den Glauben an eine absolute Trennung zwischen England und Indien untergräbt. Dann wendet er sich den gegensätzlichen Figuren von Naipaul und Rushdie zu, den beiden großen Romanciers der indischen Diaspora. Während Naipauls lange und umstrittene Karriere die "tiefe Unordnung" aufzeigt, die der Imperialismus und seine Überwindung verbreiten, demonstriert Rushdie, dass bestimmte Folgen dieser Unordnung, wie Migration und Mimikry, selbst zu kreativen Kräften geworden sind.
After Empire bietet eine fesselnde und aufschlussreiche Lektüre postkolonialer Belletristik, die zeigt, wie der Imperialismus dazu beigetragen hat, die britische nationale Identität zu formen - und wie diese Identität nach dem Ende des Imperiums nun neu gestaltet werden muss.