Bewertung:

Das Buch bietet eine durchdachte Untersuchung der ungarischen Minderheit in Cluj, Rumänien, und vermittelt ein differenziertes Verständnis des Ethno-Nationalismus, indem es sich darauf konzentriert, wie sich diese Ideen im täglichen Leben manifestieren.
Vorteile:Das Buch wird für sein Engagement für einen konstruktivistischen Ansatz gelobt, der Vereinfachungen von ethnischen und nationalen Identitäten vermeidet. Es kontextualisiert die Studie effektiv in einem historischen Rahmen und bietet gründliche Einblicke in die Relevanz und Anwendung von Ethnizität und Nationalität im täglichen Leben.
Nachteile:In der Rezension werden keine nennenswerten Nachteile genannt, aber es könnte der Schluss gezogen werden, dass die komplizierte und akademische Natur der Studie für allgemeine Leser eine Herausforderung darstellen könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Nationalist Politics and Everyday Ethnicity in a Transylvanian Town
Siebenbürgen, das geografisch am Rande zweier Nationen liegt und doch als Mittelpunkt beider Nationen angesehen wird, ist seit langem ein Ort nationalistischer Kämpfe.
Seit dem Fall des Kommunismus haben sich diese Kämpfe in Cluj, dem kulturellen und politischen Zentrum Siebenbürgens, besonders intensiv entwickelt. Die erhitzte nationalistische Rhetorik hat jedoch nur eine gedämpfte Reaktion der Bevölkerung hervorgerufen.
Die Bürger von Cluj - die rumänischsprachige Mehrheit und die ungarischsprachige Minderheit - haben den nationalistischen Forderungen, die in ihrem Namen erhoben wurden, weitgehend gleichgültig gegenübergestanden. Auf der Grundlage von sieben Jahren Feldforschung untersucht dieses Buch nicht nur die stark polarisierten Felder der nationalistischen Politik - in Cluj, Siebenbürgen und der gesamten Region - sondern auch das fließende Terrain, auf dem Ethnizität und Nationalität im Alltag erlebt, umgesetzt und verstanden werden. Auf diese Weise befasst sich das Buch mit grundlegenden Fragen zur Ethnizität: wo sie ist, wann sie wichtig ist und wie sie funktioniert.
Rogers Brubaker und seine Mitarbeiter überbrücken die konventionelle Aufteilung der akademischen Arbeit und verwenden Perspektiven, die selten zusammen zu finden sind: historische und ethnographische, institutionelle und interaktionelle, politische und erfahrungsbezogene. Das Buch entwickelt die Argumentation von Brubakers bahnbrechendem Buch Ethnizität ohne Gruppen weiter und zeigt, dass Ethnizität und Nationalität als grundlegende Kategorien des sozialen und politischen Lebens letztlich in und durch alltägliche Erfahrung produziert und reproduziert werden - ebenso wie durch politische Auseinandersetzungen oder kulturelle Artikulation.