Nationalsozialismus, Liberalismus und Christentum: Protestantisches Sozialdenken in Deutschland und Großbritannien, 1925-1937

Bewertung:   (4,5 von 5)

Nationalsozialismus, Liberalismus und Christentum: Protestantisches Sozialdenken in Deutschland und Großbritannien, 1925-1937 (C. Barnes Kenneth)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch ist eine durchdachte Erkundung der komplexen Beziehung zwischen Christentum, theologischem Denken und historischen Ereignissen, insbesondere im Kontext des Naziregimes und seiner Auswirkungen auf die Rolle der Kirche. Es kontrastiert deutsche und britische theologische Perspektiven und kritisiert sowohl historische als auch aktuelle theologische Positionen.

Vorteile:

Das Buch wird für seine faszinierenden historischen Einblicke, seine Auseinandersetzung mit komplexen theologischen Themen und seinen kritischen Ansatz in Bezug auf die Beziehung zwischen Kirche und Staat gelobt. Die Rezensenten fanden es nützlich für das Verständnis philosophischer Zusammenhänge und schätzten die Perspektive des Autors.

Nachteile:

Einige Rezensenten kritisierten die zu starke Vereinfachung theologischer Ansichten und unbelegte Behauptungen, insbesondere in Bezug auf die Verbindung zwischen der Erbsünde und dem Naziregime. Es gibt auch Bedenken, dass der Autor die vielfältigen Reaktionen der Kirche auf den Nationalsozialismus nicht vollständig berücksichtigt, und einige fühlten sich unwohl bei der Kritik an ihrem eigenen theologischen Hintergrund.

(basierend auf 3 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Nazism, Liberalism, and Christianity: Protestant Social Thought in Germany and Great Britain, 1925-1937

Inhalt des Buches:

Die Weltwirtschaftskrise hat die Volkswirtschaften sowohl Deutschlands als auch Großbritanniens erschüttert. Doch das Bürgertum in beiden Ländern reagierte sehr unterschiedlich. Die deutschen Protestanten sahen sich vor die Wahl gestellt zwischen einer Revolution im Stil der Bolschewiki, dem Chaos und der Dekadenz des Weimarer Liberalismus und dem Autoritarismus der Nazis und wählten Hitler an die Macht, um sich dann mit der daraus resultierenden Diktatur abzufinden. In Großbritannien bildeten Labour- und Tory-Politiker behutsam eine nationale Regierung, die sich mit stückweisen Reformen durch die Depression schlug.

In diesem beunruhigenden Buch über unruhige Zeiten geht Kenneth Barnes der Frage nach, wie Theologen und Kirchenführer zu einer kulturellen Matrix beitrugen, die die Protestanten in diesen beiden Ländern für sehr unterschiedliche politische Alternativen prädisponierte. Indem sie am liberalen sozialen Evangelium festhielten, diagnostizierten britische Kirchenmänner die Probleme der 1920er Jahre und der Weltwirtschaftskrise als lösbar und forderten echte Reformen, von denen viele den kommenden Wohlfahrtsstaat vorwegnahmen. Die deutschen Kirchenführer hingegen waren entsetzt über die sozioökonomischen und politischen Probleme der Weimarer Zeit und boten keine soziale Botschaft oder Lösung an. In ihrer Verzweiflung verwiesen sie die Probleme an weltliche Politiker und riefen nach 1933 zum Gehorsam gegenüber dem NS-Staat auf.

Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen in europäischen Archiven, vor allem in den reichhaltigen Unterlagen der ökumenischen Bewegung der Zwischenkriegszeit, die beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf aufbewahrt werden, untersucht dieses Buch intellektuelle Schlüsselfiguren wie Karl Barth, Paul Tillich, Dietrich Bonhoeffer und Erzbischof William Temple sowie viele weniger bekannte Kirchenvertreter und Theologen. Barnes erweckt die intellektuellen Kämpfe und Dilemmata der Zwischenkriegszeit zum Leben, um zu erklären, warum gute Menschen aus moralischen und religiösen Gründen gegensätzliche politische Handlungsweisen wählen konnten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780813117294
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:1991
Seitenzahl:216

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)