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Nature and Culture in the Early Modern Atlantic
In der atlantischen Welt des sechzehnten Jahrhunderts vermischten sich Natur und Kultur in den Köpfen der Menschen zu fantastischen Bildern. In Südfrankreich begrüßten die bemalten Holztafeln eines Klosters die Gemeindemitglieder mit lebhaften Darstellungen von Einhörnern, Drachen und Zentauren, während die Maya in Yucatan Öffnungen zu Gebäuden schufen, die den Kiefern eines wilden Tieres ähnelten und den Archäologen als Schlangensäulenportale bekannt sind.
In Nature and Culture in the Early Modern Atlantic (Natur und Kultur im Atlantik der frühen Neuzeit) zeigt der Historiker Peter C. Mancall, wie Europäer und amerikanische Ureinwohner über eine natürliche Welt dachten, die sich im Jahrhundert nach den historischen Reisen von Christoph Kolumbus rasch veränderte. Durch die innovative Nutzung mündlicher Überlieferungen und Folklore, die von den amerikanischen Ureinwohnern über Jahrhunderte hinweg gepflegt wurden, sowie durch die originelle Nutzung spektakulärer handschriftlicher Atlanten, Gemälde, die europäische Darstellungen der Natur vor Ort zeigen, und Texte, die nur unvollkommen über den Ozean zirkulierten, zeigt er, wie die Begegnung zwischen der alten und der neuen Welt das Schicksal von Millionen von Menschen veränderte.
Dieses inspirierte Werk der atlantischen, europäischen und amerikanischen Geschichte beginnt mit mittelalterlichen Konzepten der Natur und endet in einem Zeitalter, in dem das gedruckte Buch zum wichtigsten Medium für die Verbreitung wissenschaftlicher Informationen wurde. Jahrhundert waren die Grenzen zwischen der natürlichen Welt und dem Übernatürlichen durchlässiger, als es dem modernen Leser vielleicht bewusst ist. Sowohl die amerikanischen Ureinwohner als auch die Europäer beschäftigten sich eingehend mit Monstern, Geistern und Insekten. In Mancalls anschaulicher Erzählung entstand die moderne Welt als Ergebnis der unzähligen Begegnungen zwischen den Völkern, die in dieser Zeit das atlantische Becken bewohnten. Die darauf folgenden Jahrhunderte lassen sich nur verstehen, wenn man erforscht, wie die Kultur in ihren vielen Formen - Geschichten, Gemälde, Bücher - das menschliche Verständnis der natürlichen Welt geprägt hat.