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Natura Morta: A Roman Novella
Weiße Pfirsiche, roter Ginster, Granatäpfel, die die Stufen der Rolltreppe hinunterpurzeln: Mit diesen fein gezeichneten Details beginnt Josef Winklers Natura Morta.
In Stazione Termini in Rom steigt Piccoletto, der hübsche schwarzhaarige Junge, dessen lange Wimpern seine sommersprossigen Wangen streifen, in die U-Bahn und macht sich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz an einem Fischstand auf der Piazza Vittorio Emanuele. Der Anblick und die Geräusche des Marktes, eine lange Reihe von wimmelndem Leben inmitten der allgegenwärtigen Avatare des Todes, ist die Kulisse für Winklers innovative Prosa, die sich in einer Reihe von eindringlichen Bildern und barocken, üppigen Abschweifungen mit perfekter Symmetrie und intensiver visueller Klarheit entfaltet.
Natura Morta, das an die fleischliche Vitalität Pasolinis erinnert und vom Spiel zwischen dem Prunk und dem Tod in den Stillleben der Spätrenaissance inspiriert ist, ist ein einzigartiges Experiment des Schreibens als Stillstand, das in der Seligsprechung seines Protagonisten gipfelt. Bei der Verleihung des Alfred-D blin-Preises 2001 hob Günter Grass Winklers Engagement für den Beruf des Schriftstellers hervor und lobte Natura Morta als ein Werk von dichter poetischer Strenge. - „Großartig.
Eine poetische Studie über die Vergänglichkeit des Seins. Ein zutiefst sinnliches Buch.“ - Marcel Reich-Ranicki - „Ein hypnotischer Roman.“ - Edmund White.