Bewertung:

Das Buch ist ein Debütroman, der den inneren Aufruhr einer Frau namens Elyria erforscht, die ihr Leben hinter sich lässt, um ihren emotionalen Kämpfen zu entkommen. Das Buch ist in einem bewusstseinserweiternden Schreibstil verfasst, der ihr mentales Chaos einfängt, dem man aber nur schwer folgen kann. Die Rezensenten sind geteilter Meinung: Einige loben die lyrische Prosa und den emotionalen Tiefgang, während andere das Buch aufgrund des Mangels an Handlung und Klarheit als selbstverliebt und frustrierend empfinden.
Vorteile:Viele Rezensenten schätzen die lyrische und poetische Prosa, die sie als schön und fesselnd beschreiben. Die Auseinandersetzung mit tiefgreifenden emotionalen Themen wie Trauer, Depression und Existenzialismus findet bei einigen Lesern Anklang. Die Autorin, Catherine Lacey, gilt als vielversprechende neue Stimme in der Literatur, und einige Leser finden die Charakterstudie trotz ihrer Herausforderungen fesselnd.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass das Buch aufgrund seines bewusstseinserweiternden Stils schwer zu lesen und zu verfolgen ist und dass die langen, aneinander gereihten Sätze erdrückend wirken können. Die Hauptfigur Elyria wird oft als unsympathisch und egozentrisch empfunden, was zu einer Entfremdung mit den Lesern führt. Viele finden das Fehlen einer fesselnden Handlung und einer Auflösung enttäuschend und haben das Gefühl, dass der Roman mäandernd und letztlich nicht erfüllend ist.
(basierend auf 111 Leserbewertungen)
Nobody Is Ever Missing
Im Geiste von Haruki Murakami und Amelia Gray ist Nobody Is Ever Missing von Catherine Lacey voller beißendem Humor und unheimlicher Einsichten, während Elyria angesichts von Liebe, Verlust, Gefahr und Selbsterkenntnis zwischen Besessenheit und Gefühllosigkeit schwankt.
Ohne es ihrer Familie zu sagen, nimmt Elyria einen einfachen Flug nach Neuseeland und verlässt damit abrupt ihr stabiles, aber unerfülltes Leben in Manhattan. Während ihr Mann versucht herauszufinden, was mit ihr passiert ist, stürzt sich Elyria ins Ungewisse, testet das Schicksal, indem sie trampt, stillschweigend in das Leben von Fremden hineingezogen wird und in Feldern, Wäldern und öffentlichen Parks schläft.
Ihre riskanten und oft surrealen Begegnungen mit den Menschen und der Tierwelt Neuseelands treiben Elyria immer tiefer in ihren verfallenden Geist. Verfolgt vom Tod ihrer Schwester und verzehrt von einer inneren Gewalttätigkeit, bleibt ihre wachsende Wut so geschickt verborgen, dass diejenigen, die ihr begegnen, nichts Unangenehmes spüren. Diese Diskrepanz zwischen ihrer inneren und äußeren Realität führt sie zu einer weiteren Besessenheit: Wenn ihr wahres Selbst für andere unsichtbar und unerkennbar ist, ist sie dann überhaupt am Leben?
Die Risiken, die Elyria auf ihrer Reise eingeht, entsprechen den Risiken, die Catherine Lacey auf der Seite eingeht. In eindringlicher, spiralförmiger Prosa zermürbt sie die Wut in Elyria und legt die sehr reale, sehr bekannte Angst des menschlichen Zustands offen. Und doch gelingt es Lacey, sich über ihr unerbittliches Selbstbewusstsein und ihre aufreibende Suche nach dem dunklen Herzen des Selbst lustig zu machen.