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Nimrods: A Fake-Punk Self-Hurt Anti-Memoir
In Nimrods berichtet Kawika Guillermo von den quälenden Absurditäten eines frischgebackenen Professors (und übermüdeten Vaters), der an einem Institut für soziale Gerechtigkeit lehrt und dabei von den inneren Gespenstern des Patriarchats, des Rassenpessimismus und der imperialen Arroganz heimgesucht wird.
Aufgeladen mit dem „Persönlichen ist politisch“-Auftrag der feministischen Kritik, erzählt Guillermo ehrlich und kraftvoll von seinem eigenwilligen Weg, vom Aufwachsen bei zwei Predigerkindern in einer chaotischen gemischtrassigen Familie über den Tod seines Onkels an einer HIV-bedingten Krankheit, der zur Scheidung seiner Eltern und dem Umzug seiner Mutter nach Las Vegas beitrug, bis hin zu seinen vielen Versuchen, den amerikanischen geschlechtlichen, rassischen und religiösen Normen zu entfliehen, indem er nach Südkorea, China, Hongkong und Kanada auswanderte. In einem oft krassen, kratzbürstigen und rohen, hybriden Prosa-Poetik-Stil reflektiert Guillermo über Wut, Alkoholismus und Selbstmordgedanken - Eigenschaften, die nicht einfach verschwinden, wenn man in die tückische Rolle der Vaterschaft oder die gefürchtete Rolle des Professors geworfen wird.
Guillermos schamlose Mischung aus Autotheorie, queerer Punk-Poesie, musikalischer Ekphrasis, Haibun, akademischen (Fehl-)Zitaten und schlechten Vaterwitzen präsentiert eine kühne neue Sichtweise auf die Autobiografie: die selbstverletzenden Anti-Memoiren des Fake-Punks.