
Opera aperta; Italian Electronic Literature from the 1960s to the Present
Endlich gibt es ein von einem Italiener geschriebenes Buch über die homöopathische, aber wesentliche Rolle, die italienische Künstler, darunter wichtige Schriftsteller, bei der Einführung der digitalen Transformation in Italien gespielt haben. Lange bevor die Regierung oder die Wirtschaft und vor allem die Pädagogen davon Notiz nahmen, waren die Künstler, wie es seit Jahrhunderten üblich war, die ersten, die das Potenzial der neuen Technologien aufzeigten. Emanuela Patti zollt ihnen nicht nur eine längst überfällige Anerkennung, sondern beleuchtet auch die wichtigsten Merkmale dieses Wandels mit großer Sorgfalt und in ansprechendem Stil. Eine wunderbare Lektüre! (Professor Derrick de Kerckhove, Universität von Toronto)
Eine systematische Übersicht über die E-Literatur in Italien hat uns gefehlt. Emanuela Patti hat diese Lücke geschlossen. In der Tat ist ihre Studie viel mehr als ein Überblick: Sie verbindet auf brillante Weise semiotische Theorien der offenen Textualität mit den tiefgreifenden technokulturellen Veränderungen des soziopolitischen Lebens von den 1960er Jahren bis heute, vom experimentellen Schreiben bis zur Populärkultur. (Professor Massimo Riva, Brown University)
1962 veröffentlichte Umberto Eco Opera aperta und legte damit den Grundstein für eine neue Welle kreativer Experimente in den Künsten und Medien. Mit dem Konzept des offenen Werks, das von der Systemtheorie, der Kybernetik, dem Relativismus, dem Pragmatismus und anderen einflussreichen Disziplinen der damaligen Zeit geprägt war, überdachte Eco das Kunstwerk als Ort der Interaktivität, der Zusammenarbeit und der Intermedialität. Ausgehend von dieser Perspektive rekonstruiert dieses Buch die Geschichte der italienischen elektronischen Literatur, indem es die kreativen Praktiken zwischen Literatur, elektronischen und digitalen Medien von den Anfängen des Computers bis zum Zeitalter der sozialen Medien untersucht. Es wird untersucht, wie italienische Schriftsteller, Dichter, Literaturkritiker und Intellektuelle auf jede Phase der digitalen Revolution reagiert haben, indem sie eine Poetik der Offenheit und eine Politik der Intermedialität verfolgten. Zu den Fallstudien gehören Nanni Balestrini, Gianni Toti, Italo Calvino, Caterina Davinio, Wu Ming, Michela Murgia, Francesco Pecoraro, Roberto Saviano, Tommaso Pincio, Fabio Viola, Fabrizio Venerandi und Enrico Colombini. In einigen Fällen hat das literarische Experimentieren mit neuen Technologien eine eindeutig polemische Haltung gegenüber den Massenmedien, der Globalisierung, der Informationsgesellschaft und dem Spätkapitalismus eingenommen, um künstlerische oder soziale Ontologien in Frage zu stellen und/oder neu zu gestalten. In anderen Fällen wurden die digitalen Technologien genutzt, um die Parameter und Sprachen der Literatur zu verbessern und zu erweitern.