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Palestine: Matters of Truth and Justice
Im Januar 2020 verkündete US-Präsident Donald Trump seinen "Deal des Jahrhunderts". Angeblich zur "Lösung" des palästinensisch-israelischen Konflikts gedacht, wurde damit die israelische Besatzung vor vollendete Tatsachen gestellt. Azmi Bishara stellt diese Normalisierung der Besatzung in ihren historischen Kontext und untersucht Palästina als einen ungelösten Fall von Siedlerkolonialismus, der sich inzwischen zu einem Apartheidregime entwickelt hat.
Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen und einer fundierten theoretischen Analyse untersucht Bishara die Überschneidungen zwischen der seit langem diskutierten "jüdischen Frage" und der, wie er es nennt, "arabischen Frage", die die Frage der palästinensischen Nationalität verkompliziert. Er befasst sich mit dem Scheitern der Palästinensischen Befreiungsbewegung bei der Erlangung der Selbstbestimmung und der Entstehung einer "Palästinensischen Behörde" unter der Besatzung. Er vertritt die Auffassung, dass es keine Lösung für die Probleme der Nationalität oder des Siedlerkolonialismus gibt, ohne die historischen Ungerechtigkeiten anzuerkennen, die den Palästinensern seit der Nakba zugefügt wurden.
In diesem Buch wird überzeugend dargelegt, dass Palästina nicht nur ein Dilemma ist, das auf kreative politische Lösungen wartet, sondern ein Problem, das die Anwendung von Gerechtigkeit erfordert. Die Versuche regionaler Regierungen, die palästinensische Sache an den Rand zu drängen und die Beziehungen zu Israel zu normalisieren, haben diesen Aspekt des Kampfes hervorgehoben und die Interaktion der Palästinenser mit internationalen Gerechtigkeitsbewegungen gefördert. Bishara bietet eine nüchterne Perspektive auf die derzeitige politische Lage in Palästina und einen neuen Ausblick auf die Zukunft des Landes.