
Understanding Revolutions: Opening Acts in Tunisia
Auf der Grundlage empirischer und theoretischer Untersuchungen und origineller Erkenntnisse darüber, wie sich eine lokale Protestbewegung zu einer Revolution entwickelte, die ein Regime veränderte, zeigt uns dieses Buch, wie wir politische Revolutionen verstehen können. Azmi Bishara setzt sich kritisch mit der schrittweisen demokratischen Reform und der friedlichen Machtübergabe in Tunesien auseinander. Er setzt sich mit der spezifischen Beschaffenheit Tunesiens als modernem Staat und seinem republikanischen politischen Erbe auseinander und untersucht, wie dies die Entwicklung und das Überleben der Revolution und des demokratischen Übergangs in der Folgezeit bestimmte.
Für Bishara waren die politische Kultur und Haltung der Eliten und deren Kompromissbereitschaft sowie eine Armee ohne politische Ambitionen ausschlaggebend für den relativen Erfolg der tunesischen Erfahrung. Er unterscheidet jedoch zwischen Protestbewegungen und Massenbewegungen, die auf einen Regimewechsel abzielen, und zeigt die sozialen und politischen Bedingungen auf, die für den Übergang von den ersteren zu den letzteren erforderlich sind. Bishara zeigt, dass die spezifischen Faktoren, die mit Massenbewegungen und Regimewechsel korrespondieren, relative Entbehrung, Bewusstsein für Ungerechtigkeit, Würde und Empörung sind. Auf der Grundlage einer akribischen Dokumentation der Ereignisse in Tunesien und einer theoretischen Untersuchung kommt er zu dem Schluss, dass Revolutionen zwar unvorhersehbar sind und keine einzelne Theorie sie erklären kann, dass aber alle Revolutionen in unterschiedlichen historischen und konzeptionellen Kontexten als Volksaufstände mit dem Ziel eines Regimewechsels zu betrachten sind.
Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie, der Understanding Revolutions-Reihe von Bishara, die eine umfassende und klare Bewertung der Revolutionen in drei Staaten bieten soll: Tunesien, Syrien und Ägypten.