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Sectarianism Without Sects
Dieser Band analysiert die Umwandlung von sozialem Sektierertum in politisches Sektierertum in der gesamten arabischen Welt. Auf der Grundlage sozialer Theorien und sozio-historischer Analysen unterscheidet das Buch zwischen ta'ifa oder "Sekte" und moderner ta'ifiyya, "Sektierertum", und argumentiert, dass Sektierertum selbst "imaginäre Sekten" hervorbringt. Er zeigt und erklärt die Entstehung dieser Phänomene und ihre Entwicklung in der arabischen und islamischen Geschichte, im Unterschied zu anderen Konzepten, die zur Untersuchung religiöser Gruppen in westlichen Kontexten verwendet werden.
Bishara dokumentiert die Rolle, die interne und externe Faktoren sowie Rivalitäten zwischen politischen Eliten bei der Formulierung sektiererischer Identität spielen, und führt dabei sowohl historische als auch zeitgenössische Modelle an. Er behauptet, dass das Sektierertum nicht aus der Sekte hervorgeht, sondern dass das Sektierertum die Sekte im kollektiven Bewusstsein wieder aufleben lässt und sie als eine imaginierte Gemeinschaft unter modernen politischen und historischen Bedingungen reproduziert.
Das Buch Sektierertum ohne Sekten ist eine wichtige Quelle für die Auseinandersetzung mit der Sektenkrise in der arabischen Welt. Es bietet einen detaillierten historischen Hintergrund für die Entstehung von Sekten in der Region sowie eine komplexe theoretische Untersuchung darüber, wie soziale Identitäten im Kampf um die Macht über den Staat politische Bedeutung erlangt haben.