Bewertung:

Das Buch ist eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Pierre und Luce“ von Romain Rolland, die eine ergreifende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs schildert. Sie behandelt Themen wie junge Liebe, Hoffnung und die Auswirkungen des Krieges auf das persönliche Glück und zeigt Rollands lyrischen Schreibstil und philosophische Erkenntnisse.
Vorteile:Wertvolle Einblicke in die Liebe während des Krieges, lyrischer Schreibstil, anregende philosophische Betrachtungen und eine fesselnde Erzählung, die den Leser dazu anregt, neue Perspektiven zu prüfen.
Nachteile:Die Geschichte wird als tragisch beschrieben, was für einige Leser abschreckend wirken könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Pierre And Luce
Pierre stieg kopfüber in die U-Bahn ein. Ein heftiges, ansteckendes Gedränge.
Er stand dicht am Eingang, an eine Gruppe von Menschen gepresst, teilte die schwere Luft, die aus ihren Lippen ein- und ausströmte, und er blickte, ohne sie zu bemerken, auf die pechschwarzen, rumpelnden Gewölbe, über denen die hellen Augen des Zuges blitzten. Ein junger Mann, gerade achtzehn Jahre alt und doch fast noch ein Kind, hatte eine tiefe Furcht, die sein Herz erfüllte. Pierre bewunderte Philip mit der gleichen Leidenschaft, die jüngere Kinder oft für ältere Geschwister oder andere Fremde empfinden, die man manchmal nur eine Stunde lang sieht, bevor sie wieder verschwinden.
Eine Woche später faulenzte er in den goldfarbenen Luxemburger Gärten, die gerade von der Sonne erhellt wurden. Als er auf den Sandweg hinunterblickte, hatte er das Gefühl, dass gerade ein Grinsen wie der Flügelschlag einer Taube vorbeigeflogen war.
Und genau in dieser Sekunde ging sie weiter, drehte den Kopf und sah ihn lächelnd an. Sie schlossen die Augen, kamen sich näher, und alles endete mit einem Schlag, als die Kluft eigentlich da sein sollte.
Die Stimme der erlösten Seele konnte nur über die Musik gehört werden, die einzige Kunstform, die dies vermochte.