Bewertung:

Dieses Buch erforscht das Leben von Priscilla, einer vielschichtigen Engländerin, die die Nazi-Besetzung Frankreichs erlebte. Die Erzählung offenbart ihre moralisch zweideutigen Entscheidungen und persönlichen Kämpfe, die zu einem tragischen Leben führten, das von fehlerhaften Entscheidungen und einem Mangel an wahrem Verständnis seitens ihrer Umgebung geprägt war. Die umfangreichen Recherchen der Autorin führen zu einer faszinierenden, wenn auch oft düsteren Darstellung von Priscillas Erlebnissen und dem historischen Kontext jener Zeit.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und zeichnet das faszinierende Porträt einer unvollkommenen Protagonistin. Es bietet tiefe Einblicke in die moralischen Ambivalenzen, mit denen der Einzelne in Kriegszeiten konfrontiert ist, und stellt eine fesselnde Erkundung von Priscillas Leben dar. Der Schreibstil wird als anmutig und nuanciert beschrieben und fängt die Komplexität menschlicher Erfahrungen in schwierigen Zeiten ein.
Nachteile:Viele Leserinnen und Leser empfanden das Tempo als langsam und die Details als überwältigend, so dass Teile des Buches ermüdend waren. Einige waren der Meinung, dass Priscillas Charakterisierung als moralisch zweideutig von den inspirierenden Qualitäten ablenkte, die man normalerweise in Kriegsgeschichten erwartet. Außerdem leidet die Erzählung gelegentlich unter übermäßiger Detailfülle und Komplexität, was es schwer macht, das Engagement aufrechtzuerhalten.
(basierend auf 245 Leserbewertungen)
Priscilla: The Hidden Life of an Englishwoman in Wartime France
Priscilla: Das verborgene Leben einer Engländerin im Frankreich der Kriegszeit von Nicholas Shakespeare ist ein überragendes erzählerisches Sachbuch in der Art von Der Hase mit den Bernsteinaugen.
Als Nicholas Shakespeare auf eine Truhe mit persönlichen Gegenständen seiner verstorbenen Tante stieß, ahnte er nicht, wohin ihn diese Entdeckung führen würde und was er über ihre verborgene Vergangenheit erfahren würde. Die glamouröse, geheimnisvolle Gestalt, an die er sich aus seiner Kindheit erinnerte, war ganz anders als die moralisch zweideutige junge Frau, die aus dem Fundus an Liebesbriefen, Tagebüchern und Fotografien hervorging, umgeben von Verehrern und mit der prekären Existenz einer britischen Staatsbürgerin in einem Land, das während des Zweiten Weltkriegs vom Feind kontrolliert wurde.
Als kleiner Junge hatte Shakespeare immer geglaubt, seine Tante sei ein Mitglied des Widerstands und von den Deutschen gefoltert worden. Die Wahrheit stellte sich jedoch als viel komplizierter heraus.
Indem er Fragmente der bemerkenswerten und tragischen Geschichte seiner Tante zusammensetzt, ist Priscilla gleichzeitig eine verblüffende Geschichte der Entdeckung, ein liebevolles Porträt einer unvollkommenen Frau, die in schrecklichen Zeiten zu überleben versucht, und ein fesselndes Stück Geschichte.
-- New York Times