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Protest Movements in 1960s West Germany: A Social History of Dissent and Democracy
Diese Sozialgeschichte der Protestbewegungen im Deutschland der 1960er Jahre weicht von den begrenzten und oft politisch voreingenommenen Berichten der Teilnehmer ab, indem sie die Proteste in den größeren Kontext des sozialen Wandels und der internationalen Ereignisse stellt. Thomas nutzt umfangreiches Archivmaterial, von dem ein Großteil noch nie zuvor verwendet wurde, um eine historische Erzählung zu rekonstruieren, die mit den Friedens- und Anti-Atomkraft-Kampagnen der 1950er Jahre beginnt und nahtlos zu den entscheidenden Ereignissen der 1960er Jahre übergeht - dem Vietnamkrieg, der Universitätsreform und der Frauenbewegung.
Durch diese originelle Rekonstruktion zeigt Thomas fachkundig, wie die Protestbewegungen den grundlegenden sozialen und politischen Wandel im Nachkriegsdeutschland sowohl widerspiegelten als auch beeinflussten. Er dokumentiert ihre Rolle bei der Etablierung einer kritischen und politisch reifen Demokratie, trotz der eskalierenden Gewalt zwischen Demonstranten und staatlichen Behörden, die im Terrorismus der 1970er Jahre gipfelte.
Dieses Buch ist eine wegweisende Publikation. Es ist nicht nur das erste Buch, das diese Ereignisse in englischer Sprache dokumentiert, sondern es stellt auch bisherige einseitige Darstellungen in Frage und bietet eine dringend benötigte Neubewertung der gängigen Annahmen.