
Ptolemy and the Foundations of Ancient Mathematical Optics: A Guided Study
Praktisch alle Überblicksdarstellungen über die antike Wissenschaft vermitteln den falschen Eindruck, dass die antike Strahlentheorie dieselben grundlegenden Ziele und Methoden verfolgte wie ihr modernes Gegenstück und dass die beiden daher genetisch miteinander verbunden sind. Die Quelle der Verwirrung liegt in der Tatsache, dass Lehrbuchautoren der Einfachheit und Kürze halber jene Aspekte der griechischen Strahlenanalyse betonen, die am innovativsten und zukunftsweisendsten erscheinen.
So gesehen sieht die griechische Strahlentheorie ihrem modernen Pendant sehr ähnlich. In Wirklichkeit liegen zwischen der antiken und der modernen Strahlentheorie Welten, was die konzeptionellen und methodischen Grundlagen angeht, und das Gleiche gilt für ihre grundlegenden Ziele.
Die Geschichte der antiken Optik hat eine grundlegende Neubewertung erfahren, sowohl was die grundlegenden Quellen als auch ihren Interpretationskontext betrifft. Auf der Grundlage aktueller Quellen zeigt Mark Smith, wie sich die antike mathematische Optik nicht nur als Reaktion auf bestimmte theoretische Notwendigkeiten, sondern auch auf empirische Belege entwickelt hat, und eröffnet dem Leser einen Weg zu seinem eigenen Verständnis.