Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 3 Stimmen.
From Sight to Light: The Passage from Ancient to Modern Optics
Seit ihren Anfängen in der griechischen Antike war die Wissenschaft der Optik in erster Linie darauf ausgerichtet, das Sehen zu erklären und herauszufinden, warum die Dinge so aussehen, wie sie aussehen. Jahrhunderts hatte sich der analytische Schwerpunkt der Optik jedoch auf das Licht verlagert: seine grundlegenden Eigenschaften und physikalische Verhaltensweisen wie Reflexion, Brechung und Beugung. Diese dramatische Verschiebung - die A. Mark Smith als "Keplersche Wende" bezeichnet - steht im Mittelpunkt dieser faszinierenden und bahnbrechenden Studie.
Smith bricht mit der bisherigen Forschung, die Johannes Kepler als Höhepunkt einer sich lange entwickelnden optischen Tradition ansieht, die über das muslimische Mittelalter bis in die griechische Antike zurückreicht, und stellt Kepler stattdessen als einen Bruch mit dieser Tradition dar. Er argumentiert, dass seine 1604 veröffentlichte Theorie der Netzhautabbildung maßgeblich dazu beitrug, die Wende vom Sehen zum Licht einzuleiten. Keplers neue Theorie des Sehens, so zeigt Smith auf, ist von echter historischer Bedeutung: Indem er das Auge als reines Licht fokussierendes Gerät und nicht als bildgebendes Instrument - wie es traditionell verstanden wurde - behandelte, trug Keplers Darstellung der Netzhautabbildung dazu bei, die Verschiebung des analytischen Schwerpunkts voranzutreiben, die schließlich zur modernen Optik führte.
From Sight to Light ist ein umfassender Überblick und wird zum Standardwerk für Historiker der Optik sowie für diejenigen, die sich im weiteren Sinne für die Geschichte der Wissenschaften, der Kunst und der Kultur- und Geistesgeschichte interessieren.