Bewertung:

Das Buch 'Quantum Space: Schleifen-Quantengravitation“ bietet eine zugängliche Erkundung der Schleifen-Quantengravitation (LQG), ihrer Schlüsselfiguren und der Herausforderungen auf diesem Gebiet. Der Autor, Jim Baggott, hält sich von schwerer Mathematik fern und versucht, komplexe Ideen einem allgemeinen Publikum zu vermitteln. Während viele Rezensenten den historischen Kontext und die Einblicke in die LQG zu schätzen wissen, gibt es Kritik an der Fokussierung und der gelegentlich verworrenen Darstellung.
Vorteile:⬤ Zugängliche Einführung in die Schleifenquantengravitation mit wenig Mathematik.
⬤ Detaillierter historischer Kontext rund um die Entwicklung der LQG.
⬤ Interessante biografische Elemente über wichtige Mitwirkende wie Lee Smolin und Carlo Rovelli.
⬤ Bietet eine neue Perspektive im Vergleich zu anderer Literatur zur theoretischen Physik, insbesondere zur Stringtheorie.
⬤ Klarer und einnehmender Schreibstil, der das Buch auch für allgemeine Leser geeignet macht.
⬤ Die starke Konzentration auf bestimmte Personen (Smolin und Rovelli) kann andere Autoren und Perspektiven überschatten.
⬤ Der Text kann unübersichtlich sein und verliert gelegentlich an Kohärenz, was zu Verwirrung führt.
⬤ Manche Leser empfinden die philosophischen Diskussionen und die Kritik an anderen Theorien (wie der Stringtheorie) als übermäßig emotional oder voreingenommen.
⬤ Der Umfang des Buches könnte Gelegenheitsleser mit zu vielen Informationen und komplexen Theorien überwältigen.
⬤ Einige haben das Gefühl, dass der Inhalt der LQG in den tangentialen Nebengeschichten untergeht.
(basierend auf 56 Leserbewertungen)
Quantum Space: Loop Quantum Gravity and the Search for the Structure of Space, Time, and the Universe
Wir verfügen heute über zwei außerordentlich erfolgreiche Theorien der Physik. Die erste ist die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein, die das großräumige Verhalten der Materie in einer gekrümmten Raumzeit beschreibt. Diese Theorie ist die Grundlage für das Standardmodell der Urknall-Kosmologie. Die Entdeckung von Gravitationswellen durch das LIGO-Observatorium in den USA (und später Virgo in Italien) ist nur der jüngste der vielen Erfolge dieser Theorie.
Die zweite ist die Quantenmechanik. Diese Theorie beschreibt die Eigenschaften und das Verhalten von Materie und Strahlung in ihren kleinsten Dimensionen. Sie ist die Grundlage für das Standardmodell der Teilchenphysik, das alle sichtbaren Bestandteile des Universums aus Ansammlungen von Quarks, Elektronen und kraftübertragenden Teilchen wie Photonen zusammensetzt. Die Entdeckung des Higgs-Bosons am CERN in Genf ist nur der jüngste von vielen Erfolgen dieser Theorie.
Doch obwohl sie beide sehr erfolgreich sind, lassen diese beiden Strukturen viele wichtige Fragen unbeantwortet. Sie beruhen auch auf zwei unterschiedlichen Interpretationen von Raum und Zeit und sind daher grundsätzlich unvereinbar. Wir haben zwei Beschreibungen, aber, soweit wir wissen, hatten wir immer nur ein Universum. Was wir brauchen, ist eine Quantentheorie der Gravitation.
Die Ansätze zur Formulierung einer solchen Theorie sind hauptsächlich zwei Wege gegangen. Der eine führt zur Stringtheorie, die seit langem in Mode ist und über die schon viel geschrieben wurde. Doch die Stringtheorie hat sich in Probleme verstrickt. In diesem Buch beschreibt Jim Baggott "den weniger befahrenen Weg", einen Ansatz, der von der Relativitätstheorie ausgeht und zu einer Struktur namens Schleifenquantengravitation führt. Baggott erzählt die Geschichte anhand des Werdegangs und der Pionierarbeit von zwei der prominentesten Mitwirkenden an dieser Theorie, Lee Smolin und Carlo Rovelli. Durch die Kombination klarer Erörterungen sowohl der Quantentheorie als auch der allgemeinen Relativitätstheorie bietet dieses Buch einen der ersten Versuche, die neue Quantentheorie von Raum und Zeit zu erklären.